Skogen sind eine schwedische Black Metal Band die in Deutschland leider nicht so bekannt ist. Vor einigen Monaten brachten sie ihr 3. Album “Eld” raus, welches wir auch reviewed haben. Wir hatten die Möglichkeit mit Bandleader Matthias Nilsson ein paar Worte zu wechseln.
Hallo Matthias! Skogen sind ja in Deutschland nicht gerade bekannt, könntest du uns die Band kurz vorstellen?
Matthias/Skogen: Hallo und Danke für die Gelegenheit dieses Interview zu führen! Skogen sind Ich, Matthias, am Gesang und der Gitarre, Jocke am Gesang und Linus am Schlagzeug. Live hilft uns ein alter Freund von uns, Janzi, an der 2. Gitarre aus. Jocke und ich haben Skogen im Sommer 2009 gegründet. In dieser Zeit haben wir auch unser erstes Demo aufgenommen und einen Kontakt mit Frostscald Records aufgebaut. Sie fanden das Demo super und boten uns an “Vittra” bei Ihnen zu veröffentlichen. Bisher haben wir 3 Alben aufgenommen und arbeiten bereits am 4. Album. Man muss wissen, dass wir schon sehr lange zusammen Musik machen, da wir alles alte Metaller aus dem selben Ort hier sind…
“Eld” wurde bereits vor einigen Monaten veröffentlicht – was kannst du uns über die Entstehung des Albums sagen, und inwiefern hat sich der Stil vom Skogen im Vergleich zu den beiden Vorgängern “Svitjod” und Vittra” verändert?
Matthias/Skogen: Ja, viele Leute sagen “Eld” klänge anders. “Eld” ist generell agressiver und schneller als die beiden vorherigen Alben, das stimmt. Scheinbar waren wir alle ein wenig mehr abgefuckt als sonst als wir das Album kreiert haben (grinst). Aber gut, “Svitjod” hatte auch schnellere Songs wie zB. “Midnattens glimrande stillhet”. Und auch “Storm”, welcher eher langsamer ist, hatte bereits diese düstere und böse Atmosphäre die wir mit “Eld” ausdrücken wollten. Ich würde sagen, alle unsere Alben klingen typisch nach Skogen, wir haben hier nun ein wenig die Ecken und Kanten abgeschliffen. Egal was wir tun, es wird immer ein Skogen Album sein. Wir selber sind auch sehr zufrieden mit unserem Sound muss ich sagen, jetzt klingen wir nur ein wenig wütender als auf den beiden vorherigen Alben… ebenso aber auch etwas mehr heavy und misantropisch – so sind wir halt!
Worum geht es bei der eurer Musik? Ich bin ja kein großer Freund von Sub-genres, und frage mich immer wie Bands sich selber so sehen. Skogen wird ja oft als Viking und/oder Pagan Black Metal bezeichnet …
Matthias/Skogen: Ich würde unsere Musik, wenn überhaupt, als Atmospheric Black Metal bezeichnen, auch wenn hier “Black Metal” etwas merkwürdig klingt, schließlich tragen wir kein Corpsepaint. Es ist jedenfalls so, dass ich gerne durch unsere Wälder hier wandere und mich durch dies inspirieren lasse. Dunkle Wälder, kalte Winter, Einsamkeit und alte Sagen … darum geht es … und schließlich auch den Tod der uns alle ereilen wird. Ich höre sehr viel alten norwegischen Black Metal, und auch Bands wie Drudkh und Walknut … das ist Musik die uns ebenso ein wenig inspiriert. Natürlich spielen auch alte Helden wie Black Sabbath und King Diamond eine große Rolle! Irgendwie ist es für uns einfach logisch solche Musik zu machen, es ist halt unsere Sichtweise auf Metal, daher mag ich es auch eigentlich nicht unsere Musik in eine Schublade zu stecken … das können andere Leute machen wenn es Ihnen Spaß macht.
Hatten ihr für “Eld” … oder auch “Svitjod” und “Vittra” … eine Art musikalisches bzw. textliches Konzept? Ich frage einfach aus dem Grund, weil “Eld” einfach so rund und ausgereift klingt, wie aus einem Stück.
Matthias/Skogen: Danke, das hören wir sehr gerne! Wir arbeiten einfach immer sehr hart daran, dass unsere Alben schlüssig sind und typisch für uns. Uns ist dies sehr wichtig. Jeder Song auf unseren Alben soll wie eine Art Reise durch mächtige Gebirge, die dunkelsten Wälder oder halt durch die Abgründe der Hölle sein – oder halt das, was unsere Musik in den Köpfen der Hörer hervorruft. “Vittra” zum Beispiel ist eine Hommage an die Natur, Einsamkeit und alte schwedische Sagen. Auf “Svitjod” haben wir uns mit der schwarzen Pest befasst, welche Europa im späten 14. Jahrhundert traf, ebenso wie mit den Hexenverbrennungen des 17. Jahrunderts und alten Foltermethoden. Auf “Eld” geht es schlicht und ergreifend um die Hölle und den Tod.
Ich habe da mal was von einer Band gehört in der manche von euch auch tätig sind: Entrails. Ich pers. bin ja auch ein großer Entrails Fan, und irgendwie hatte ich oft den Eindruck, dass diese Verbindung zwischen Entrails und Skogen quasi “geheim” sei. Welche Band ist denn für dich die “Hauptband”? Sind Skogen ein Nebenprojekt von Entrails oder ist es genau anders herum?
Matthias/Skogen: Keine Band ist das Nebenprojekt der anderen Band. Beide Bands, Entrails und Skogen, arbeiten sehr hart daran, auf eigenen Beinen zu stehen – und zwar mit voller Kraft! Da wir ja alle aus der gleichen Kleinstadt hier in Schweden kommen, und uns auch schon alle ewig kennen, ist das aber auch kein Wunder. Wir sind allte Metalheads, natürlich machen wir das alles zusammen (grinst). Für mich persönlich ist Skogen aber schon etwas spezielles, für mich ist es mehr als nur eine Band … Ich bin 24 Stunden am Tag Skogen!
Entrails spielen typischen schwedischen Death Metal. Sind Skogen eine typische schwedische Black Metal Band? Ich persönlich hab zumindest noch keine Band aus Schweden gehört, die so klingt wie ihr…
Matthias/Skogen: Das habe ich persönlich auch noch nie (lacht). Ich würde uns jedenfalls nicht als typische schwedische Black Metal Band bezeichnet. Wir bevorzugen eher die langsamere als die schnelle Gangart, was schon mal nicht typisch schwedisch ist in diesem Zusammenhang. Das soll jetzt nicht heißen, dass wir das schnelle Zeug nicht mögen, wir variieren nur lieber mehr und möchten einfach eine düstere Atmosphäre erzeugen. Wir benutzen ja auch viel akustische Gitarre, was dem Ganzen sehr zuträglich ist. Wir mögen halt Tempiwechsel hier und da – auf die gleiche Art und Weise wie es Metallica auf den ersten alten Alben taten, als Cliff Burton (R.I.P.) noch lebte. Ich finde es aber auch sehr erfreulich, dass wir nicht so klingen wie eine andere Band.
Wie ich eingangs bereits erwähnt hatte sind Skogen ja in Deutschland nahezu unbekannt. Ist euch das bewusst, und wenn ja, was sind deiner Meinung nach die Gründe dafür?
Matthias/Skogen: Ich hab ehrlich gesagt keine Ahnung. Wir haben 3 starke Alben am Start, und das 4. wird noch besser werden als alles was wir vorher gemacht haben. Man muss als Band einfach an sich glauben, und irgendwann wird man auch mehr Leute für seine Musik begeistern. Ich weiss es nicht genau, aber ich denke ein größeres Label könnte uns da schon helfen. Aber im Endeffekt kommt es dann doch immer auf die Musik an, und ich bin mir da ganz sicher, dass wir alles richtig machen. Uns würde es jedenfalls sehr freuen, wenn uns mehr Leute kennen würden!
Ihr seid ja auf einem eher kleinen Label namens Frostscald Records, und die einzige Band die ich noch kenne, die dort vertreten ist, sind Dråpsnatt. Kannst du uns ein wenig über euer Label erzählen?
Matthias/Skogen: Frostscald Records hat seinen Sitz in Moskau, und sie haben einige schwedische Bands unter Vertrag. Die meisten Bands auf Frostscald sind Black Metal Bands. Das Label hat uns immer 100% unterstützt und ist auch in allen anderen Belangen stets sehr entgegenkommend. Leider kann man unsere Alben schwer in normalen Musikläden finden, sondern muss halt direkt beim Label bestellen oder direkt bei uns. Natürlich verschicken wir unsere CDs und unseren Merchandise weltweit (grinst). (Wie ihr die Band kontaktieren könnt steht am Ende des Interviews, d.Red.)
Plant ihr irgendwelche Konzerte oder Festivalauftritte in Deutschland dieses Jahr (2013)? Ich wette viele Leute würden beeindruckt sein von euch!
Matthias/Skogen: Vielen Dank! Nun ja, wir werden jedenfalls auf dem Barther Metal Open Air am 16. August spielen, also kommt alle dahin! Dann gibt es noch einige kleinere Festival Gigs die wir hoffentlich spielen werden, aber da ist noch nichts bestätigt oder spruchreif. Live auftreten und den schwarzen Tod über die Welt bringen ist jedenfalls das was wir tun wollen! Wir sind für jedes Angebot dankbar!
Nun gut, ich glaube das wäre es fürs erste. Hast du noch einige abschließende Worte an unsere Leser? Ich danke dir jedenfalls für die Möglichkeit mit dir zu sprechen, und natürlich auch einen großen Dank für die geile Musik die ihr macht!
Matthias/Skogen: Vielen Dank für diese netten Worte, so etwas ist immer eine Bestätigung für uns. Und auch vielen Dank für das tolle CD Review (ELD) und das schöne Interview! Jeder der sich für uns interessiert kann uns natürlich auf Facebook finden. Für Bandkontakte und Bestellungen kann man uns unter mindcollapse@hotmail.com erreichen. Cheers an alle Metalheads da draußen! Stay Heavy!
Hier noch ein Trailer zum letzten Skogen Album “Eld”:
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