Dance Gavin Dance ist ohne Frage eine der kreativsten Bands die man kennt. Besonders die frühen Zeiten mit Meister Johnny Craig und Kurt Travis begeistern. Umso mehr freut man sich als man am Konzerttag noch liest, dass beide auf der Tour dabei sind. Die Band lässt sich auf der Jubiläumstour nicht lumpen. Angekommen am Kölner Underground steht man in einer endlos langen Schlange von 15-jährigen Mädchen. Das Publikum hat man nicht erwartet, vor allem nicht nach 40 Facebook Zusagen für das Konzert. Plötzlich hallt es von vorne „Dance Gavin Damce, will hier einer zu Dance Gavin Dance?“. Die eigene Truppe ist die einzige die dies will und zieht an der Mädchentraube vorbei in den großen Konzertsaal des Clubs. Wer im kleinen Saal spielt bleibt für immer ein Rätseln. Die Bühne füllt sich beim Soloprogramm von Ex-Sänger Kurt so langsam. Ein zweites Set spielt er mit Johnny Craig, in dem zum Ende ein Cover von Justin Timberlakes „Cry Me A River“ steht, welches das Original um Längen übertrifft.
Bevor es ernst wird sieht man sich noch die Vorband Good Tiger an, bei der Elliot von Periphery die Vocals übernimmt. Leider orientiert er sich ein wenig zu sehr an der Stimme von Spencer, speziell an die Gesangslinien. Spencer von Periphery ist übrigens auch im Saal. Mit Rotwein sieht er sich die Show an. Das Set ist gut, aber auch nichts berauschendes. Man unterhält sich nach dem Auftritt ein wenig mit den Jungs von Good Tiger und Spencer und wartet auf das Grand Final.
Dann betreten Dance Gavin Dance in aktueller Besetzung die Bühne und beginnen mit „Chucky vs. The Giant Tortoise“ einen sagenhaften Abend. Die Menge hat Bock und bewegt sich, Johnny Craig sitzt am Merch und hört Musik. Der Songg „Stroke God, Millionaire“ kommt nicht weniger gut an. Der Einstieg ist den sechs absolut gelungen. Das Publikum feiert seit der ersten Sekunde und bewegt sich zu den eigenwilligen Kreationen der Amerikaner. Nun ist der Zeitpunkt, an dem das Konzert swn Weg zur Legende macht: Kurt Travis betritt die Bühne, „Tree Village“ ertönt aus den Lautsprechern und die Herzen der Fans erwärmen sich beim Anblick dieses Bildes. Nach dem Song hört man aus dem Publikum „Carl Barker“ und bekommt als Antwort vom Sänger „Sombody did his homework.“ Eben dieser Song zeigt nochmal welche Technik in den Instrumenten steckt, ein sensationeller Auftritt. Aber zur Legende wird das Konzert erst als Johnny Craig die Bühne betritt und mit seinen Ex-Kollegen die Songs „Alex English“, „Spooks“ und „Lemon Mernigue, Tie“ spielt. Wieder einmal fragt man sich, wie man so eine Stimme bekommen kann. Anschließend gibt es in aktueller Besetzung noch „I Told Them I Invented Times New Roman“. Als Encore gibt es dann den Titeltrack zur Ncht: Mit „We Own The Night“ beenden Dance Gavin Dance das Konzert und lassen 300 glückliche Domstädter zurück.