Der Wuppertaler Kulturfrühling geht weiter – am Freitagabend spielte die Hamburger Indie-Band Die Sterne auf der Waldbühne Hardt. Mit Songs aus rund 30 Jahren Bandgeschichte brachte die Gruppe um Sänger Frank Spilker das Publikum zum Tanzen.
„Wir sind endlich angekommen“, begrüßt Frank Spilker gut gelaunt seine Fans, schließlich habe man im Stau gestanden – anderthalb Jahre lang. Bis kurz vor Wien sei man gekommen, damals im März 2020. „Und plötzlich waren wir mitten im Zentrum einer Pandemie.“ Seitdem ist die Zahl der Konzerte, die mit dem neuen, selbstbetitelten Album gespielt wurden, an einer Hand abzuzählen. Einige wenige Solo-Auftritte von Spilker und ein Auftritt auf dem Reeperbahnfestival in der beeindruckenden Atmosphäre der St. Michaelis-Kirche. Doch nun scheint der Knoten geplatzt und endlich ist die Straße wieder frei. Nach etlichen Termin-Verschiebungen – von ursprünglich Februar in den Herbst 2021 – hat man für den Sommer noch einige Open-Airs geplant. Der Auftakt führt daher erstmal nach Wuppertal auf die Waldbühne.
Die Fans, sowohl aus der Stadt selber als auch aus der Ferne angereist, wissen das zu schätzen und bringen nach einer kurzen unsicheren Pause während der ersten drei Lieder direkt einen Hauch der Prä-Pandemie-Stimmung wieder. Kaum einen hält es das gesamte Konzert über auf den Stühlen. Tanzende Menschen, die gemeinsam einen guten Abend haben und mit den herrschenden Vorschriften das Beste aus einem lang herbeigesehnten Konzert machen. Dem tun auch ein leichtes Tröpfeln zwischendurch oder Probleme mit der Gitarre Spilkers keinen Abbruch.
Fast zwei Stunden lang feuert die Hamburger Band mit großer Spielfreude Songs aus ihrer langen Geschichte ab. Elf Studioalben bergen jedenfalls genug Material für (mehrere) kurzweilige Abende mit den Musikern. Dabei ist seit einigen Jahren von der Originalgruppe nur noch Sänger und Gitarrist Frank Spilker übrig. Der hat seither neue Musiker um sich versammelt. Am Keyboard unterstützt ihn nun Dyan Valdes, Max Knoth an der Gitarre, Jan Philipp Jansen am Schlagzeug und Phillip Tielsch am Bass vervollständigen die Gruppe live. Und mit ihnen kommt auch ein ganz neuer Groove in die altbekannten Songs aber auch das aktuelle Material.
Den spürt man auch im Publikum, das sich deutlich befreit zeigt, während Hits wie „Was hat uns bloß so ruiniert“ und „Du musst gar nichts“ sich mit neueren Songs wie „Die Message“ abwechseln. Nach der langen Pause schafft die Band es damit in der grünen Umgebung der Waldbühne in Wuppertal wieder neu durchzustarten und damit wieder ein Stück Normalität zurückzubringen – auch wenn einige Stühle leer bleiben und auf dem Weg zum Getränkestand weiterhin Maske getragen werden muss. Doch immerhin geht es in Schrittgeschwindigkeit hinaus aus dem viel zu langen Stillstand.
Die nächsten Open Air-Konzerte auf der Waldbühne Wuppertal finden im August statt:
12. August 2021, 20 Uhr: Mr. Hurley & die Pulveraffen
13. August 2021, 20 Uhr: Uncle Ho
14. August 2021, 20 Uhr: Staubkind
15. August 2021, 20 Uhr: Roy Bianco & Die Abbrunziati Boys