Wenn Korn aus Kalifornien – die Mitbegründer des Nu Metal – Saarbrücken besuchen, reicht die Kapazität der Garage nicht mehr aus. Für diese Show musste es die Saarlandhalle sein, die dann auch ein Publikum beherbergte, das aus Metalfans unterschiedlicher Generationen bestand. Es war ein Konzert der Einheizer, das keinen Platz für ruhige Momente ließ.
Pünktlich um 20 Uhr ging es los in der sehr gut gefüllten Halle. Die Sitztribünen hatte man gleich zugelassen: Bei solchen Konzerten muss man in der Menge stehen und die Energie hautnah erleben. Zunächst gab es Metalcore aus deutschen Landen mit Caliban, die aus Hattingen (NRW) stammen. Die Band stand vorn auf der Bühne und tummelte sich meist im Dunkeln oder wurde seltsam rot angestrahlt. Eine grelle Lightshow beleuchtete nur das Publikum. Machte aber nichts. Caliban waren laut und ungestüm. In knapp 40 Minuten Support-Zeit wurde ein Set aus neun Titeln gespielt. Auch das deutschsprachige „Mein schwarzes Herz“ war darunter. Die Vocals spielten aber eine untergeordnete Rolle. Die Texte waren ebenso unverständlich wie die gekrächzten Ansagen. So gehört sich das. Die Menge dankte es dem Quintett mit einer respektablen Wall of Death und zwei etwas spärlichen Circle Pit Versuchen. Mit „We are the many“ endete der Set und Caliban hatten respektabel für den Hauptact vorgelegt.
Um 21.20 Uhr war es Zeit für Korn. Es ist halt ein großes Ereignis, wenn die Nu Metal Pioniere endlich mal wieder in Deutschland sind. Der Vorhang fiel und die Stimmung war direkt ganz oben. Man fing mit „Rotting In Vain“ vom aktuellen Album an. Die neuen Songs wurden munter in die Setlist gemischt und ebenso bejubelt wie alle älteren Stücke – der Backkatalog ist groß und jeder fand vermutlich etwas nach seinem Geschmack.
Die Bühne bot genug Platz für eine große Show. Das Schlagzeug war prominent inmitten beweglicher LCD Tafeln platziert. Mit „Falling Away From Me“ und „Got The Life“ gab es große Klassiker der Band, „Coming Undone“ wurde mit einem Snippet von Queens „We Will Rock You“ vermischt und zu „Shoots And Ladders“ gab es die gefeierte Dudelsack-Einlage, auf die sich Korn-Fans bei jedem Konzert freuen. Natürlich gab es auch Dubstep und schnelle Rap-Einlagen, doch der Schwerpunkt des Konzerts lag auf harten Gitarren.
Nach 70 Minuten unermüdlichen Einsatzes und großartiger Show ging es in den Zugabenblock. Der fiel mit „4U“, „Blind“ und „Freak On A Leash“ gewaltig aus und entließ ein begeistertes Publikum in die Nacht.