Es war – zumindest kinomäßig – der letzte Aufreger des vergangenen Jahres: Das Musical CATS als Realverfilmung. Die Kritiken waren durchwachsen. Ich habe mir noch kein eigenes Urteil gebildet. Was mich abschreckt? Die Figuren der Katzen, wie man sie im Trailer gesehen hat. Das wirkt doch alles ziemlich steril mit den Gesichtern und eng anliegenden Kostümen. Vielleicht hätte man besser daran getan, die Schauspieler in einfache Fellkostüme zu stecken, wie es auch bei den bekannten Theaterproduktionen üblich ist.
Das Staraufgebot ist jedenfalls großartig: Taylor Swift, Jennifer Hudson, Ian McKellen, Judi Dench und Jason Derulo, um nur einige zu nennen. Und in dieser Review geht es ja nicht um den Film, sondern um den Soundtrack. 16 Songs wurden hier zusammengestellt und man hört die englischsprachigen Filmaufnahmen.
Das Orchester klingt hervorragend und auch die Gesangsstimmen sind gut gewählt. Die bekannten Stücke verlieren nichts an Schlagkraft und Emotionen: Nach der Ouvertüre und dem Ensemblestück „Jellicle Songs For Jellicle Cats“ liefert Jason Derulo mit seiner umtriebigen Version von „The Rum Tum Tugger“ das erste Highlight ab. Auch Laurie Davidsons „Mr. Mistoffelees“ klingt großartig. Den berühmtesten Song „Memory“ darf Jennifer Hudson performen und sie tut das ganz hervorragend.
Ein besonderes Stück ist „Beautiful Ghosts“, das Taylor Swift gemeinsam mit Andrew Lloyd Webber speziell für den Film geschrieben hat. Dort wird es von Francesca Hayward gesungen, doch speziell für den Soundtrack gibt es eine weitere Version, eingesungen von Taylor Swift. Während Francesca musicalmäßig getragen singt, macht Taylor das Stück zum romantischen Pop-Lovesong. Beides hat seine Berechtigung.
Auch wer den Film nicht gesehen hat (oder sich wie ich davor scheut) wird an dem Soundtrack seine Freude haben. Die fast 40 Jahre alte Musik ist immer noch zeitlos schön und die musikalische Umsetzung hier sehr gelungen.