Eine Band wie Long Distance Calling hat längst vorgemacht, dass Postrock in Deutschland bestehen kann und geniale Musik auch ohne Vocals funktioniert. So verwundert es nicht, dass mit Six Days Of Calm und Elizabeth The Last zwei faszinierende Bands dieses Genres aktuell großartige Alben für die mehr oder weniger besinnlichen Monate vorlegen.
Das Trio Elizabeth The Last veröffentlicht mit „Task“ sein drittes Studioalbum, das fünf Stücke in 40 Minuten CD-Länge bietet. Man lässt sich also Zeit für den atmosphärischen Aufbau der Songs. Und es ist ein großartiges filigranes Vergnügen, das dem Hörer hier geboten wird. Keine gängigen Songstrukturen, sondern gut durchdachte Epen, die düstere Geschichten erzählen.
Harte Riffs und eine schnelle Rhythmusgruppe wechseln sich mit akustischen Passagen ab. Über den thematischen Überbau kann man nur mutmaßen. Das altertümlich anmutende Gerät auf dem Cover scheint für die Arbeit auf dem Land zu stehen. Dazu passt auch ein Titel wie „Harvester“. In den Songs wird immer wieder kräftig zugepackt, bevor die nächste Ruhephase kommt. Nur selten erklingt die Elektronik eines Mellotrons, stattdessen meist solide Handarbeit.
„Task“ ist ein durch und durch überraschendes Album. Es findet da seinen Platz, wo Progressive Rock, Postrock und purer Metal aufeinander treffen. Eine Schublde sollte man hier gar nicht erst aufmachen – einfach zurücklehnen und genießen.