Emilie Zoé ist mir erstmals beim Reeperbahn Festival 2022 in Hamburg aufgefallen. Die Singer-Songwriterin aus Lausanne bestach mit einer rauen Stimme und hypnotischen Songs ihres aktuellen Albums „Hello Future Me“, das nun eine Fortsetzung erfährt.
Die fünf Songs dieser „Companion EP“ gehören zum gleichen Universum wie „Hello Future Me“, das Anfang 2022 veröffentlicht wurde. Sie landeten nicht im ersten Teil der Veröffentlichung, weil auf dem Vinyl kein Platz mehr war, aber sie zeigen genau die gleiche Menge an Liebe, Leidenschaft und Drang, die schon immer das Markenzeichen der Künstlerin war.
Alle Songs wurden während derselben Session aufgenommen und gemischt, mit den helfenden Ohren und Händen von Nicolas Pittet am Schlagzeug, den Arrangements von Louis Jucker sowie Kevin Galland beim Mischen und Mastern.
Die EP liefert fünf Songs in 21 Minuten und startet mit den psychedelischen Klängen von „Dinosaurs“. Ein recht gemächlicher Start, der den Hörer etwas einlullt, bevor es dann mit „Castle“ in die Vollen geht und Emilies robustes Gitarrenspiel nach vorne drängt. Sie singt mit nervenaufreibender, bisweilen hysterischer Stimme. Das fördert die Eindringlichkeit der Songs.
„Little Hands“ liefert ein düster-verstörendes Flüstern zu akustischen Klängen. Das fünfeinhalbminütige „Save The World“ ist dann als Gegenpol voller instrumentaler Ausschweifungen und „The Field“ bildet den verträumten Abschluss.
Zum Nebenbeihören ist diese EP definitiv nicht geeignet. Bisweilen hat man den Eindruck, dass im Hintergrund Bilder der „American Horror Story“ ablaufen. Kein Wunder – hat die Künstlerin doch regelmäßig für Film und Theater komponiert. Ich muss sagen, dass mich ihre Liveshow stärker begeisterte. Doch wer in die Tiefe von Emilie Zoé blicken möchte, der ist mit dieser EP gut bedient, die definitiv mehr ist als ein Abfallprodukt des letzten Longplayers.