Ethan Gold, Songwriter und Komponist aus Los Angeles, hat sich einiges vorgenommen: „Earth City“ ist der Start einer Trilogie zum Thema Entfremdung und Vernetzung – zwei scheinbar widersprüchliche Themen, die doch so eng zusammen gehören.
Das zentrale Thema des ersten Teils „The Longing“ ist die Sehnsucht, die aus dem gleichzeitig vernetzten und isolierten Leben des 21. Jahrhunderts resultiert. Ethan Gold reflektiert auf seinem Album den Gegensatz zwischen einer forstschreitenden digitalen Vernetzung und persönlicher Entfremdung als ein zivilisatorisches Yin und Yang. In der aktuellen Situation der Pandemie sind Einsamkeit und Unzufriedenheit der Menschen aktuelle Themen. In Golds Arbeit waren sie schon lange vor dem Ausbruch von COVID-19 wesentliche Aspekte.
Kein Wunder, dass es bei dieser Thematik sehr melancholisch zugeht. Meist hören wir verträumte Gitarrenklänge und Ethans relativ hohe Singstimme. Er schafft es, eine entrückte und zugleich bedrückende Atmosphäre zu schaffen. Das alles im gängigen Singer/Songwriter-Stil ohne verrückte Experimente. Einfach bescheidene Songs mit viel Gefühl.
Die elf Tracks des Albums in 40 Minuten kurzweiliger CD-Länge sind eine anregende musikalische Reise durch Themen wie Beziehungen, Romantik, Selbstwertgefühl und Gemeinschaft – mit Texten, die über verschiedene inhaltliche Ebenen verfügen. Und auch die Musik auf „The Longing“ findet auf verschiedenen Ebenen statt. Ethan Gold gestaltet eine dynamische Soundkulisse, die aus Elementen von Alternative Rock, Brian Eno-mäßigen Sounds und Folkmusik zusammengesetzt ist, die mal die Texte unterstreicht und mal als Kontrapunkt dazu wirkt.
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