Auf James LaBries 5. Soloalbum („Winter Rose“ von seiner Zeit vor Dream Theater mitgezählt) überzeugt der Sänger von der Prog-Rockband Dream Theater sowohl mit radiotauglichen Songs, wie dem Opener „Devil Drag“, als auch mit Songs, die man sich auf einem Album seiner Band vorstellen könnte. „Devil Drag“ erinnert dennoch in seiner Raffinesse an LaBries Prog–Metal-Vergangenheit. Eine erfreuliche Abfolge attraktiver Hooks und lebendiger Klangfarben erwartet den Hörer. Dazu saß bei der Aufnahme auch LaBries Sohn Chance am Schlagzeug.
Die Texte handeln von der Schönheit der Menschheit und zwischenmenschlichen Grauzonen. Viele Songs klingen weder wirklich glücklich noch traurig. Es gibt viele akustische Strecken. Die elf Songs (49 Min.) klingen daher überwiegend sanft, lebendig und nachdenklich. Beispiele hierfür sind „Give and take“, mit lieblichem Gitarrenspiel und Klaviertönen angereichert, so wie „Wildflower“ als auch „Am I right“. Es gibt auch ein fesselndes Acapella-Zwischenspiel in „Conscience Calling“, das sich gut als Auftakt zum klassischen Drama „What I missed“ eignet.
Fans kommerzieller Rockmusik wird „Beautiful Shade of Grey“ mit Sicherheit ansprechen. Einziger Ausreißer ist „Super Nova Girl“. Das klingt dann doch ein wenig überzuckert. Ein Led-Zeppelin-Cover findet sich mit „Ramble on“ ebenfalls auf dem Album. Hier kopiert LaBrie das Original aber nur, ohne innovative Akzente zu setzen. So klingt auch dieser Song für mich als Füller.
Das Album endet mit einer „Electric Version“ von „Devil in Drag“. Als Anspieltipps gefallen mir „Devil Drag“ als Opener sowie „Sunset Ruin“, „Hit me like a Brick“ und „What I missed“ besser.