Für die meisten plötzlich und unerwartet verstarb Joe Cocker am 22. Dezember 2014 im Alter von 70 Jahren auf seiner Mad Dog Ranch in Colorado an Lungenkrebs. Bei Freunden und Fans hinterlässt der britischen Rockstar, der unbestritten einer der herausragenden Rockmusiker seiner Generation war, eine große Lücke. Er veröffentlichte insgesamt 22 Studioalben, zehn Livealben, 68 Singles und tourte bis zuletzt immer wieder um die Welt.
Eigentlich ist es unmöglich, seine Bedeutung für die Musikwelt komprimiert auf einer Best-of-CD darzustellen. So waren dann ursprünglich für „The Life Of A Man – The Ultimate Hits 1968-2013“ auch zwei Silberlinge nötig, um die vielen Klassiker aufzufangen, die wir von dem herausragenden Rocker kennen. Doch wir leben in einer Zeit, die ihre Künstler schnell auf die wirklich bekannten und viel gespielten Klassiker reduziert. Streaming-Dienste wie Spotify tun ihr übriges dazu und treffen für jeden Hörer eine Vorauswahl, die den Charakter echter Alben ganz in den Hintergrund stellt.
Dem müssen auch die Plattenfirmen Rechnung tragen und so erscheint die Kollektion nun als „Essential Edition“ mit nur einer CD, die eben jene Gassenhauer enthält. Das ist dann keine echte Werkschau mehr, sondern eher eine profane Hit-Zusammenstellung. Trotzdem macht es Spaß, sich das Album anzuhören.
Neben Klassikern wie „With A Little Help From My Friends“, „Up Where We Belong” oder „You Can Leave Your Hat On” enthält „The Life Of A Man” auch die Live-Hymnen „The Letter” und „Cry Me A River” sowie die Balladen „You Are So Beautiful” und „Many Rivers To Cross”. Abgerundet wird diese Zusammenstellung von seinem letzten Chart-Erfolg „Fire It Up”. Für Langzeit-Fans verzichtbar, als nostalgisches Erinnerungsstück aber eine Zierde für jede CD-Sammlung. 75 Minuten feinster Musik.