King Princess aus Brooklyn – Singer/Songwriterin und Multiinstrumentalistin – hat auch einen bürgerlichen Namen: Mikaela Straus. Wer auf Wortspiele steht, könnte jetzt sagen, es sei wohl ein „billiger Trick“, sich einen Künstlernamen zu wählen, der schon per se Anspruch auf den Popthron erhebt. Mag sein. Auf jeden Fall hat sie sich schon früh einen Namen gemacht: Ihrem Vater gehört ein Studio, in dem sie unter anderem Gitarre, Bass, Klavier und Schlagzeug lernte. Das ist doch bei den weiblichen Kunstprodukten der heutigen Zeit eine Hausnummer, um aus der Masse rauszustechen. Die Legende besagt, dass sie schon mit elf Jahren ihren ersten Plattenvertrag ablehnte. Schulbildung ging vor. Richtig los ging es dann 2018 (mit zwanzig Jahren), als einige Singles und die erste EP auf den Markt kamen.
„Cheap Queen“ ist also das Albumdebüt. Lang erwartet deshalb, weil King Princess schon bei einigen großen Festivals wie Coachella, Glastonbury, Bonnaroo und Leeds von sich reden machte. Die Single „1950“ wurde über Nacht zum Hit und kann bis heute über 200 Millionen Streams verzeichnen. Ihre EP „Make My Bed“ wurde von Kritikern und Publikum gleichermaßen gefeiert. In 2019 arbeitete sie zusammen mit Fiona Apple auf „I Know“ und ihr Titel „Pussy Is God“ wurde über 17 Millionen Mal gestreamt.
Das Album bietet starken und soliden Songwriterpop. Sehr melodisch und durchdacht. Den Einfluss von Mark Ronson, in dessen Studio die neue Pop-Prinzessin untergekommen ist, hört man schon heraus, wenn man es weiß. Die glasklare Produktion und formvollendete Arrangements sprechen für sich. Zwischen sanften Popballaden und glamourösem Breitwandpop ist die ganze Bandbreite vorhanden. Auf dem europäischen Markt hat die Amerikanerin noch nicht den ganz großen Wurf gelandet, aber das ist nur noch eine Frage der Zeit.