Die Kölner Band Luciel gab es schon ein paar Jahre, bevor sie 2019 ihr Deübtalbum „…and that’s all I remember“ herausbrachte. Auf Anhieb wurde ihr Erstling beim Preis der Deutschen Schallplattenkritik nominiert. Die Band bekam durchgehend gute Kritiken und war bis zur Corona-Pause live gut unterwegs. Das zweite Album „From Outside“ entstand während der ruhigeren Phase und zeigt die Songwriter-Qualitäten des Quartetts.
Klanglich sehr sauber ist die Musik nicht gut nebenbei zu konsumieren. Man sollte sich schon auf die instrumentalen Feinheiten konzentrieren, die fest im Jazz verwurzelt sind. Hinzu kommen geniale vokale Ausschweifungen zwischen Soul und R’n’B. „Silver Lining“ besticht durch die hohe Stimme der Gastsängerin Roos Joker. „Peer Pressure“ kommt sehr groovy um die Ecke. „Something Good“ überzeugt als spannendes vokales Duett zwischen David Rynkowski und Marie Tjong-Ayong.
Die Songs sind sehr abwechslungsreich, kommen mit Elektronik und Bläserklängen, aber auch mal a cappella. Trotz der poppigen Grundstimmung sind die Melodielinien sehr vertrackt und man verliert sich beim Hören gerne in den Songs, vor allem wenn Gesang und Instrumente klanglich auseinanderdriften. Bis zur abschließende 7minütigen Ballade „To Who It May Concern“ gibt es viel zu entdecken – beschwingt und melancholisch zugleich.