Dieses Album ist das Dokument einer ganz speziellen Zeit, als Reisen und gemeinsames Musizieren nur unter erschwerten Bedingungen möglich waren. Der griechische Pianist Vangelis Katsoulis, der deutsche Trompeter Markus Stockhausen und der norwegische Bassist Arild Andersen kennen sich bereits seit 1996, als sie sich bei einem Konzert in Athen begegneten. „Across Mountains“ entstand als Online-Projekt. Vangelis und Markus starteten im Duo, bald darauf kam Arild hinzu. Tonspuren wurden hin und her geschickt, Ideen wurden sich wie Bälle zugeworfen. So konnte man digital die Entfernungen zwischen Athen, Erftstadt und Oslo überbrücken.
Das Ergebnis sind vier lange und zwei kurze Kompositionen, die sich zu einem fast einstündigen Album zusammenfügen. Ohne große Effekte lassen sich die Instrumente aufeinander ein. Piano und Trompete tasten sich behutsam vor, elektronische Klangcollagen verbinden die Melodien zu sphärischen Songs.
„Beyond The Dark“ wirkt wie der morgendliche Sonnenaufgang. Erst ganz leise und sanft, dann in epischer Breite. Stockhausens zartes Trompetenspiel ist ein Genuss. „To See“ ist eine verspielte Jazz-Improvisation, bei der Piano und Trompete wechselweise dominieren. „Invitation To The Unknown“ liefert düstere Vocals orientalischer Klangart. „Arco Flight“ lässt zunächst der Elektronik mehr Raum, bevor Trompete und ein entspannter Bass übernehmen. Der fast 14minütige Titeltrack liefert uns zum Abschluss eine erneute Klangreise in die Weiten der Natur.
Das Zusammenspiel der drei Künstler ist durchaus beeindruckend. Mit der ungewöhnlichen Entstehungsgeschichte können sie punkten, doch in seiner Gesamtheit wirkt das Album etwas eintönig. Ohne Frage: Jeder zeigt sein virtuoses Können, doch echte Highlights und Ausreißer in die Extreme bleiben aus.