Der Rostocker Marten Laciny lässt seine alter egos Marsimoto und Marteria auf den Studioalben seit 2006 in gewohnter Weise abwechselnd in Erscheinung treten. So ist „5. Dimension“ zwar schon sein zehntes Album, doch der Titel passt zugleich perfekt zum fünften Marteria-Release.
Marteria ist einer der größten und einflussreichsten Künstler*innen, die dieses Land je gesehen hat. Er hat mit so unterschiedlichen Artists wie Casper, Bausa, Haftbefehl, Trettmann, DJ Koze, Siriusmo, Miss Platnum, Udo Lindenberg oder Peter Fox zusammengearbeitet. Seine Alben haben Gold und Platin geholt, Echos und 1Live Kronen. Vor allem aber haben sie deutsche Popmusik verändert.
Wie niemand sonst versteht es Marteria, zukunftsweisende Beats zwischen Rave und Randale mit den ganz großen Melodien und Emotionen zu verbinden. Und wie niemand sonst schafft er es, mit nur wenigen Worten alles zu sagen, was es zu sagen gibt.
Mit „5. Dimension“ wollte Marteria eine Platte machen, die von der Nacht erzählt und das Feiern feiert. Herausgekommen ist eine Platte über das Leben. Und vielleicht ist das ja gar kein so großer Unterschied. Für Marteria war das Feiern immer mehr als nur Spaß und Eskapismus.
In der Nacht gehe es darum, etwas über sich selbst zu erfahren, hat er einmal gesagt: eine eigene Wahrheit zu suchen und auch zu erschaffen. “5. Dimension” ist das Album zu dieser Erkenntnis. Es handelt von grellen Verheißungen und finsteren Abgründen. Von Liebe und Lostness. Von der unbestimmten Suche nach Mehr und diesen Momenten der Gewissheit, in Wahrheit alles schon gefunden zu haben.
“Jeder Song ist etwas ganz Besonderes für mich. Es ist, als hätte ich mich selbst wieder gefunden. So will ich mich hören, und so soll ich in Erinnerung bleiben. Liebe.” So fasst Marteria das Ergebnis zusammen.
„Niemand bringt Marten um“ heißt es zum Einstieg. Eine launische Selbstanalyse. Danach wird es sehr elektronisch – mit Unterstützung von Freund*innen wie ÄTNA, Yasha, DJ Koze und Miss Platnum. Chillige Songs und Tanzhymnen geben sich die Klinke in die Hand. So beschreibt Marteria das Clubleben und ist dabei relativ ernst.
Wenn man noch den Konzertmitschnitt „Live im Ostseestadion“ im Ohr hat, fährt Marteria hier deutlich mit angezogener Handbremse. Dennoch ergänzen sich Stimme und Stimmung perfekt. Nicht sein bestes Album, aber ein solides fünftes Werk.