Was sich hier auf dem ersten Album der Formation OUTLANDERS findet, ist weit mehr als bloßes Namedropping. Hier haben sich zwei musikalische Ausnahmetalente zusammen gefunden und mit einer Schar genialer Gitarristen verbündet, um ein ganz besonderes Album zu produzieren.
Da ist zum einen die Stimme der finnischen Sängerin Tarja Turunen. Bis 2005 hat die klassisch angehauchte Sopranistin der Symphonic-Metalband Nightwish ihren ganz besonderen Klang mitgegeben. Inzwischen ist sie solo unterwegs, ohne das theatralisch-bombastische Konzept groß verändert zu haben. Ihr kraftvoller Gesang über drei Oktaven ist ein Alleinstellungsmerkmal in der Rockmusik. Da kommt so schnell niemand dran.
Zweiter im Bunde ist der deutsche Komponist und Produzent Torsten Stenzel. Als Pionier der Electronic Dance Music ist er versiert an Orgel, Klavier und Synthesizer. Über zehn Jahre haben Tarja und Torsten an dem Album gearbeitet. Sie hatten dabei Unterstützung von einigen der einflussreichsten Gitarristen unserer Zeit. Bei jedem Song wirkt ein besonderer Gitarrist als Gast mit: Al Di Meola, Trevor Rabin, Joe Satriani, Jennifer Batten, Steve Rothery (Marillion), Mike Oldfield, Walter Giardino, Ron „Bumblefoot“ Thal, Vernon Reid und Marty Friedman sind mit im Boot.
Das Konzept aller Songs ist ähnlich: Da sind chillige, elektronische Klänge, manchmal mit Dancefloor-Beats versehen. Darüber schwebt Tarjas Stimme bis in höchste Sphären, doch sie zeigt auch andere Qualitäten wie eindringlichen Sprechgesang. Und die Gitarristen geben ihren ureigenen Stil mit in die Songs – wahlweise akustisch oder elektronisch.
Als bekennender Marillion-Fan muss ich natürlich „Mystique Voyage“ herausgreifen, wobei Rotherys elegisches Gitarrensolo wahrhaft göttlich ist. Doch auch die übrigen Tracks sind weitestgehend großartig, wenn man sich auf die elektronische Herangehensweise einlassen will. Tarja und Torsten nehmen sich Zeit für ihr gemeinsames Debüt, liefern Songs, die sich nie unter fünf Minuten, sondern eher im Rahmen von acht bis zehn Minuten bewegen. Daher kommen die zwölf Tracks auch auf gut 85 Minuten.
Die Mischung aus sphärischen Tracks und rockigen Gitarren ist absolut stimmig. Das Album liefert eine fesselnde Mischung aus entspannenden Melodien und erhebender Energie, die es zweifelsohne zum perfekten Soundtrack für den Sommer macht.
Tracklist:
1. Outlanders feat. Walter Giardino
2. Closer To The Sky feat. Trevor Rabin
3. The Cruellest Goodbye feat. Al Di Meola
4. World In My Eyes feat. Vernon Reid
5. Mystique Voyage feat. Steve Rothery
6. The Sleeping Indian feat. Joe Satriani
7. Land of Sea and Sun feat. Marty Friedman
8. 1971 feat. Walter Giardino
9. We Own This Sky feat. Ron “Bumblefoot” Thal
10. Never Too Far feat. Mike Oldfield
11. Echoes feat. Jennifer Batten
12. A Peaceful Place (Return To The Oasis) feat. Walter Giardino