Der Autor Frank Schätzing, die Musiker der Band Söhne Mannheims, die Sängerinnen Marianne Rosenberg und Yvonne Catterfeld, der Trompeter Till Brönner, die Prager Philharmoniker, die Schauspieler Ulrich Noethen und Christoph Maria Herbst, der Filmemacher und Oscar-Preisträger Pepe Danquart, die Webvideo-Künstlerin Joyce Ilg, der DJ und Produzent Mousse T. und viele andere haben sich vereint, um die Öffentlichkeit aufzurütteln und offensiv auf die Folgen geistigen Diebstahls hinzuweisen. Es geht ihnen um Fair Play – um Respekt vor geistigem Eigentum, um Fragen des Copyrights in der digitalen Welt und nicht zuletzt um Fair Play in den Beziehungen der Menschen untereinander.
Medium dazu ist ein musikalisches Konzeptalbum, das sich quer durch die verschiedensten Musikrichtungen zieht. Eine Reihe der Songs sind bereits einige Jahre alt. So ist Marianne Rosenberg mit „Genau entgegengesetzt“ vertreten und die Prinzen singen ihren Gassenhauer „Alles nur geklaut“. Gleiches gilt für Titel von Yvonne Catterfeld, Mousse T. und den Söhnen Mannheims. Das Konzept, dass sich um diese Stücke schließt, wirkt anfangs etwas konfus – doch es wird schnell klar, dass man hier keine durchgehende Geschichte erzählen, sondern sich mit der Idee geistigen Eigentums auseinander setzen will.
Der Kölner Geiger, Komponist und Produzent Lando van Herzog setzt mit dem genreübergreifenden Album ein starkes Zeichen gegen die Entprofessionalisierung von Kunst und Kultur. Die Tracks greifen gut ineinander. Besonders die orchestralen und elektronischen Zwischenspiele machen das Album zu einem homogenen Ganzen. Ulrich Noethen liest aus Tanja Kinkels Text „Im Schatten der Königin“, Tomas Balou Martin trägt eine kurze Passage aus Frank Schätzings „Der Schwarm“ vor.
Die Solidarität, die Musiker, Autoren, Schauspieler hier einander leisten, ist bemerkenswert. „Als Künstler zu arbeiten und davon leben zu können, ist schwer. Die meisten schaffen das nicht“, so Initiator Lando van Herzog. „Kultur kann nur dann existieren, wenn die Schöpfer der Werke fair entlohnt werden.“ Und er fügt hinzu: „Mit dem Konzeptalbum PROJECT FAIR PLAY äußern wir Künstler uns das allererste Mal zu dieser Thematik und fordern Respekt gegenüber unserer Arbeit.“ Eine unterstützenswerte Sache!