Der Erfolg gab ihnen Recht. Die neuen Versionen von Songs aus mehreren Jahrzehnten der Simple Minds Ära kamen beim Publikum hervorragend an. Wenn manche sich auch geärgert haben, dass die Konzerte als Events mit Sitzplätzen ausgelegt waren. Doch es war ohnehin egal. Ab dem ersten Song stand in fast allen Städten das ganze Haus. Akustisch hin oder her. Die alten Hits animierten halt zum Tanzen, Klatschen und Mitsingen. Gut so!
Die Simple Minds zählen seit fast vier Jahrzehnten zu den erfolgreichsten Rock-Bands der britischen Inseln. Anfangs geprägt von Punk und New Wave und später von hymnischem Rock gelangen der schottische Band um den Sänger Jim Kerr internationale Top-Platzierungen in den Single- und Album-Charts, darunter fünf Nr. 1-Alben in Großbritannien: „Sparkle In The Rain“ (1984), „Once Upon A Time“ (1985) „Street Fighting Years“, „Live In The City Of Light“ (1987) und „Glittering Prize 81/92“. Zudem beeinflussten sie zahlreiche Bands und Interpreten wie die Manic Street Preachers, Primal Scream, Moby oder The Horrors.
Auf der Bühne begeistern die Simple Minds ihre Fans seitdem mit ihren mitreißenden Live-Shows, bei denen sie auch politisch Stellung beziehen. „Acoustic In Concert“ verdeutlicht die Wandlungsfähigkeit der Band und die Intensität der Melodien ihrer grandiosen Songs. Im November 2016 spielten die Simple Minds im berühmten „Hackney Empire“ in London eine Show für die BBC Radio 2 „In Concert“-Serie. Die Band performte dabei Akustikversionen ihrer größten und beliebtesten Songs. Dazu kamen Coverversionen von Liedern, die sie musikalisch prägten und beeinflusst haben. Darunter „Dancing Barefoot“ (Patti Smith) und ein herausragendes Finale von „Make Me Smile (Come Up And See Me)“ – im Original von Cockney Rebel -, bei dem die Band von Steve Harley Unterstützung erhielt.
Das Album zeigt deutlich, wo die Simple Minds heute stehen. Die Vergangenheit lebt in nostalgischen Klängen, doch man öffnet sich auch für neue Ideen. Das Livekonzert klingt überragend. Vor allem die weiblichen Bandmitglieder, Cherisse Osei an den Percussions und Sarah Brown sowie Catherine Davies (Backing Vocals) werden auf DVD optisch sehr gut heraus gestellt und leisten Großes. Burchill und Kerr sind ohnehin wie vom anderen Stern – immer noch. Wer die Tour verpasst hat, muss unbedingt zugreifen.