In meiner Jugendzeit waren es vor allem drei Alben, die jeden Abend zum Fest machen konnten. Und es waren allesamt Livealben. Manfred Mann’s „Budapest Live“, Barclay James Harvest mit „Berlin – A Concert For The People“ und natürlich Supertramps „Paris“. Auch heute noch bekomme ich Gänsehaut, wenn ich diese Platten inklusive der Ansagen höre. Man ist doch immer für Zeitreisen solcher Art dankbar.
Supertramps Klassiker Breakfast In America war 1979 das meistverkaufte Album der Welt. Es beinhaltete diverse Hitsingles, verkaufte sich mehr als 20 Millionen Mal und gewann zwei Grammy Awards. Im Anschluss an die Veröffentlichung der Scheibe gingen Supertramp auf eine zehnmonatige Welttournee, die Ende November auch Paris erreichte. Die Show aus dem Pavillon de Paris mit Meisterstücken wie „The Logical Song“, Crime Of The Century“, „Give A Little Bit“, „Dreamer“, „Breakfast In America“, „Take The Long Way Home“, „Bloody Well Right“, „Rudy“ oder „Goodbye Stranger“ wurde nicht nur gefilmt, sondern auch auf Audio-Bändern festgehalten.
Diese Audiospuren dienten anschließend als Grundlage des 1980er Livealbums „Paris“, während die Filmaufnahmen unveröffentlicht blieben. Erst 33 Jahre später wurde das auf Original-16mm-Film vorliegende Material restauriert sowie in HD-Qualität umgewandelt. Die passende DVD erschien im Jahr 2012 und löste Begeisterungsstürme unter den Fans aus, die so lange darauf gewartet hatten. HIER findet ihr eine ausführliche Review des Releases.
Jetzt erscheint das DVD-Material nochmal neu – im Paket mit einer 2-CD-Audio-Komplettaufnahme des Konzerts. Schon ein Geschenk, dass das Konzert erstmals in voller Länge auf CD vorliegt. Die Audiospuren wurden neu abgemischt von Peter Henderson und Supertramps Toningenieur Russel Pope. Da finden sich nun auch der Klassiker „Give A Little Bit“, der jede Best-Of-Compilation der Band ziert, aber auch sperrige Titel wie „Goodbye Stranger“, „Even In The Quietest Moment“ und „Downstream“, die seit jeher den besondere Reiz der Band ausmachen. 22 Titel sind es nun – sechs mehr als auf dem ursprünglichen Album. Eine perfekte Zusammenstellung dessen, was Supertramp auf ihrem Karriere-Höhepunkt leisteten.
Die eingefangene Atmosphäre (ob auf CD oder DVD) ist einzigartig. Roger Hodgson und Rick Davies sind in Topform. Man muss ihr Wechselspiel einfach lieben. Und das komplette Konzert zeigt noch um einiges besser, wie nahe Pop und Prog zu dieser Zeit beieinander liegen konnten. Supertramp waren experimentell, konnten aber auch viele Radiohörer begeistern. Wer schafft das heute noch?
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