1992 erschien mit „Wish“ ein Album, mit dem The Cure das düstere Gedankengut der Vorgänger für kurze Zeit beiseite schieben und sich dem Massengeschmack zumindest ansatzweise widmen konnten. Ein Song wie „Friday I’m In Love“ näherte sich dem Dauerbrenner „Boys Don’t Cry“ an und konnte sowohl in den Dikotheken als auch im Radio bestehen. Trotzdem ist das Album natürlich mehr als dieser eine Song und es kann auch nach dreißig Jahren in zeitloser Manier bestehen.
”Ich denke, es ist das Beste, was wir gemacht haben„, sagte Leadsänger Robert Smith damals über das Album, das sich mehrere Chartplatzierungen sichern würde: Es erreichte in Großbritannien Platz 1, in den US-amerikanischen Billboard 200 Platz 2 und in Deutschland Platz 6. Es wurde zudem für einen Grammy in der Kategorie Best Alternative Music Album nominiert.
Viele der Songs, die im kreativen Schaffensprozess der Band nebenbei entstanden, wurden nie veröffentlicht. Simon Gallup, der Bassist der Band, soll zahlreiche Instrumentals für Songs produziert haben, die die Band nie fertigstellte, schlicht weil Niemandem die passenden Worte für die Musik eingefallen sind. Aus diesem Grund ist bei “Wish (30th Anniversary Edition)” auch eine komplette CD mit diesen bisher unveröffentlichten Instrumentals und einigen Demos mit Vocals enthalten. Interessant, um den Entstehungsprozess zu erkennen, aber (Hand aufs Herz) CD 2 wird vermutlich kein Dauerbrenner im CD-Player sein.
Spannend kommt auf jeden Fall CD 3 mit einigen Kostbarkeiten wie B-Seiten und ausgedehnten Remixes. „High“ wurde auf über sieben Minuten ausgedehnt und „End“ gibt es in einer formidablen Liveversion. Der Digipack ist schön und wertig aufgemacht. Er enthält ein umfangreiches Booklet, unter anderem mit Liner Notes von Johnny Black im Gespräch mit Robert Smith.