Fotogalerie von QUERBEAT am 7.6.2024 bei ROCK AM RING
Seht hier unsere Fotogalerie von QUERBEAT am 7.6.2024 bei ROCK AM RING, Fotos: Julia Nemesheimer
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Pünktlich um 13.45 Uhr ging es los und das Team von ROCK AM RING hatte mal wieder ein absolut glückliches Händchen für den Opener. Querbeat aus Bonn bzw. Köln hatten ja quasi ein Heimspiel in der Eifel und brachten eine ordentliche Portion Karneval mit.
Wer feiern wollte, hatte natürlich schon zwei Tage lang Gelegenheit dazu, denn sowohl am „Rocksquare“ direkt neben dem Haupteingang und in der „Eventarena“ beim offiziellen „Camping am Nürburgring“ gab es schon Mittwoch und Donnerstag ordentlich Beschallung. Kochkraft durch KMA feierten gestern den totalen Abriss und stimmten das Publikum hervorragend auf das Festival ein. Ihre Songs sind laut und wie geschaffen fürs Feiern. Auch die politische Haltung, denn die AfD bekam unter dem Jubel des Publikums ordentlich ihr Fett weg.
Querbeat starteten heute vor einem schon sehr gut gefüllten Infield. Kein Wunder, bei diesem grandiosen Wetter. Blauer Himmel mit einigen Wolken, nicht zu heiß bei 17-18 Grad und kein Regen in Sicht. So soll es wohl bis Sonntag bleiben. Kaum zu glauben.
Querbeat legten mit viel Bläser-Power und dem Song „Ich schlaf nicht“ los. Gleich darauf gab es schon die Hymne „Nie mehr Fastelovend“ und die Menge war nicht mehr zu bremsen. So muss ein Festival starten. Es gab einige partytaugliche Cover und man schaffte es sogar, die Fans zum Massentanz „Freestyle“ zu bewegen. Doch insgesamt blieb es rockig und eine Flamingo-Tour übers Publikum wurde von „Fight for your right (to party)“ begleitet.
Weiter ging es unter großem Jubel mit „Kein Kölsch für Nazis“ und natürlich durfte der Song für Renate „Du und Deine Disco“ nicht fehlen, bevor es mit „Eisbär“ und „Randale & Hurra“ in den Endspurt ging. Der Auftakt ist geglückt – und weiter geht’s mit Guano Apes, Kerry King, Kreator, den Ärzten und Avenged Sevenfold. Wir werden berichten.
Alle Fotos auf dieser Seite von Rainer Keuenhof.
In heutigen Zeiten einem Album den Titel „Radikal positiv“ zu geben, ist auch ein Statement. Aber das passt zu der Brasspop-Band aus Bonn, die vor drei Jahren noch „Randale & Hurra“ feierte. Man kennt sie vor allem aus dem Kölner Karneval, wo sie seit Jahren „Nie mehr Fastelovend“ schmettern. Doch es steckt mehr in der Band.
Das 13köpfige Ensemble liefert wie immer starke Bläsersätze, energischen Sprechgesang und macht ordentlich Randale. Es geht um Nähe, Liebe und den radikalen Glauben an das Gute.
Der kölsche Dialekt ist leider komplett verschwunden – stattdessen gibt es hochdeutsche Songs mit zum Teil politischer Message. Ein bläserveredelter Discosound nimmt breiten Raum ein. „Früher wird alles besser“ und „Ich schlaf nicht“ preschen energisch nach vorne. Doch es gibt auch chillige Balladen wie „Ja“ und „Zu tun“.
In den humorvollen Stücken bekommen zeitgenössische Figuren wie Renate und Major Tom ihr Fett weg. Und wenigstens ein Song wie „Neu Köln“ vermittelt noch rheinischen Lokalkolorit.
Wer die Band nur aus dem Karneval kennt, wird sich vermutlich im falschen Film fühlen. Doch Querbeat haben einfach mehr drauf. Sie verbinden Swing und Brass mit zeitlosen Disco-Rhythmen und verbreiten hauptsächlich gute Laune. Alle, die mal wieder ausgelassen feiern wollen, liegen hier goldrichtig.
Da ich bisher nur den Hit „Nie mehr Fastelovend“ von Querbeat kannte, war das neue Album „Randale & Hurra“ zunächst schon ein wenig gewöhnungsbedürftig. Die kölsche Sprache, die nicht nur Karnevalisten zu schätzen wissen, ist nämlich fast gänzlich aus der Musik verschwunden. Das ist schon schade. Aber die Liebe zwischen Querbeat und Köln ist geblieben: zum Release des neuen Albums haben sie im Oktober an fünf Abenden in den großen Clubs der Stadt gespielt: Gebäude 9, Kantine, E-Werk, Palladium und Gloria – allesamt ausverkauft. Doch es bleibt nicht regional: Eine Tour durch Deutschland und das angrenzende Europa folgt ab März.
Nun aber zur Musik. Kann man die hohen Erwartungen nach „Fettes Q“ erfüllen? Es gibt weiterhin poppige Statements der Brassband. Ordentliche Ohrwürmer, aber nicht unbedingt Gassenhauer. Das 13köpfige Ensemble liefert auf jeden Fall starke Bläsersätze, energischen Sprechgesang und macht ordentlich Randale. Da gibt es Partysongs wie „Erstmal für immer“, starke Texte („Laberländ“), coole Features mit Gentleman und den 257ers, viel Ska aber auch einige ruhige Songs.
Größtes Plus der Band ist es, dass hier echte Menschen spielen. Ein großartiges Ensemble mit handgespielten Instrumenten ohne Computer-Gedöns. Querbeat wurden 2001 gegründet und traten zunächst nur im Karneval auf. Mit dem Erwachsenwerden kommt jetzt auch die überregionale Bekanntheit – mal hören, wie laut die Blasmusikfreunde in Amsterdam, Luxemburg, Zürich und Wien „Hurra“ schreien.
Randale & Hurra Tour 2019