HANS Hamburger Musikpreis Fotos – Markthalle in Hamburg 2014
HANS Hamburger Musikpreis 2014 Fotos Hamburg, Markthalle
Hier gibt es unseren Bericht zur Verleihung des HANS Hamburger Musikpreis 2014
HANS Hamburger Musikpreis 2014 Fotos Hamburg, Markthalle
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Rolling Stone Weekender Festival 2014 Fotos, Weißenhäuser Strand – Samstag
Hier gibt es unseren Bericht zum Rolling Stone Weekender Festival 2014
Rolling Stone Weekender Festival 2014 Fotos, Weißenhäuser Strand – Freitag
Hier gibt es unseren Bericht zum Rolling Stone Weekender Festival 2014
Zum sechsten Mal lud das Rolling Stone Weekender Festival Anfang November an den Weißenhäuser Strand. Ein Festival im November – geht das? Ja, das geht sehr gut. Das Festival bezeichnet sich selbst auch als „Indoor-Komfort Festival an der Ostsee“. Der Weißenhäuser Strand ist eine Bungalow-Ferienanlage direkt am Ostsee-Strand. Die Konzerte finden in den Räumen der Ferienanlage statt. Die Mainstage befindet sich in einem eigens aufgebauten großen Zirkuszelt.
Für mich persönlich ist das Rolling Stone Weekender immer der Abschluss der jährlichen Festivalsaison. Und auch dieses Jahr hat FKP Scorpio wieder ein wunderbares Line-up aufgefahren. Den Festival-Freitag eröffneten die Herren von Triggerfinger gekonnt im großen Zelt. Anschließend musste man sich entscheiden: Die grundsätzliche Crux bei Festivals ist auf der einen Seite das vielfältige Angebot, auf der anderen Seite parallel laufende Konzerte. Ich entschied mich für den australischen Experimental-Pop von D.D Dumbo im sehr schönen Rondell. Diese beiden Beispiele illustrieren bereits das breite Spektrum an Künstlern, das dieses Festival dem Publikum präsentiert.
Rockig ging es auf der Mainstage mit The Undertones weiter. Erfahren füllten sie das große Zirkuszelt mit ihrer Musik. Anschließend führte mein Weg mich in den Baltic Saal. Hier kommt man sich wie in einem Club mittlerer Größe vor: Die Bühne liegt relativ tief und bietet den Künstlern auch nicht allzu üppig Platz. Hierdurch kommen jedoch Künstler und Zuschauer näher zusammen. Und da ich ein großer Fan von Club-Konzerten bin, fühle ich mich hier sehr wohl. Auf der Bühne spielt Annie Clark aus New York alias St. Vincent. Sie war auf jeden Fall einer meiner persönlichen Entdeckungen und Highlights auf dem diesjährigen Weekender. Und das ist auch etwas, was dieses Festival ausmacht: Die Veranstalter kramen immer wieder tolle Überraschungen aus ihrer großen Künstler-Kiste hervor und bringen sie auf die Bühnen am Weißenhäuser Strand.
Anschließend ging es zurück zur Mainstage, auf der der amerikanische Singer-Songwriter Sam Beam von Iron & Wine einen Soloauftritt präsentierte. Für mich wirkte er in dem doch recht dimensionierten Zirkuszelt und auf der festivaltypischen, sehr großen Bühne etwas verloren. Seine Singer-Songwriter-Qualitäten sind hervorragend – hätten jedoch besser auf eine kleinere Bühne gepasst.
Der nächste Künstler war mit seiner Band Kettcar vor zwei Jahren ein Headliner auf der Mainstage des Festivals. In der Zwischenzeit hatte die Band beschlossen zu pausieren. Markus Wiebusch startete ein Solo-Projekt unter eigenem Namen. Im April dieses Jahres veröffentlichte er das Debüt-Album unter dem Titel „Konfetti“ und erntete zu recht hervorragende Kritiken. Und Markus Wiebusch zeigt auf dem Album und auch auf der Bühne des Baltic Saals, dass das Solo-Projekt musikalisch nicht einfach nur die Fortsetzung von Kettcar ist, sondern tatsächlich etwas Neues.
Musikalisch beschloss Selig auf dem Mainstage den Freitag. Man merkte, dass Jan Plewka die Bühne liebt und sich dort mit sichtlichem Vergnügen austobt. Man hatte den Eindruck, dass er die Bühne gar nicht mehr verlassen und immer weiter spielen wolle. Als ich ihn bei anderer Gelegenheit traf und auf die tolle Show beim Weekender ansprach, klang noch immer große Begeisterung bei der Erinnerung an diesen Abend in seiner Stimme.
Am Vormittag des nächsten Tages konnte man ein weiteres Highlight des Festivals genießen: Den Weißenhäuser Ostsee-Strand. Es hatte etwas wie Urlaub, den Strand kilometerweit entlang zu laufen.
Wer dem Festivalprogramm am Samstag folgen wollte, konnte bereits ab 12 Uhr Lesungen verschiedener Autoren im Witthüs beiwohnen. Ich begann meinen Festival-Samstag bei der dritten Lesung mit Sven Regener. Er las aus seinem neuen Buch „Magical Mystery oder: Die Rückkehr des Karl Schmidt“. Der Saal war bis auf den letzten Platz gefüllt. Und es war ein großes Vergnügen diesem Multitalent bei seiner Lesung zuzuhören. Sven Regener ist eben ein sagenhafter Geschichten-Schreiber und –Erzähler – sei es live oder auf Papier, Vinyl oder Zelluloid.
Musikalisch begann der Samstag mit Sea Wolf aus den USA. Und ich liebe es, wenn der zweite Festival-Tag mit schönem und melodischem Indie-Rock beginnt und die müden Tanzbeine ganz langsam wach werden können. Auch hierfür ein Dankeschön an das Weekender für die tolle Programmgestaltung. Anschließend gab es einen kleinen Abstecher zu dem Wohnzimmerkonzert in einem Bungalow mit John Allen aus Hamburg. Er ist der nette Kerl, mit dem man gerne mal einen Whisky in einem Pub trinken geht. Wenn er jedoch anfängt zu singen, füllt eine unglaubliche Präsenz den Raum. Ungefähr 70 ausgeloste Zuhörer kamen in den Genuss dieses besonderen Gigs.
Nach diesem Abstecher ging es zu den Levellers (UK) im Baltic Saal. Schöner, handgemachter Folk-Rock mit sozialkritischen Inhalten ist ihr Markenzeichen. Sie sind mit ihrer kraftvollen Musik eindeutig eine Live-Band und rissen das Publikum mit. Die Mainstage eröffneten am Samstag Augustines (USA). Und auf die Mainstage gehören sie mit ihrem intensiven Alternative-Rock auch.
Während das Stage-Hopping bei den großen Festivals immer mittelgroße Wanderungen erfordert, sind die Wege beim Weekender wirklich kurz und man kann schnell mal schauen, was auf den anderen Bühnen gespielt wird. Ein Vorteil eines Indoor-Festivals, bei dem die Bühnen nicht zur akustischen Trennung weit auseinander liegen müssen.
Im Baltic Saal tritt Gisbert zu Knyphausen und die Kid Kopphausen Band auf. Wer die musikalische Entwicklung von Gisbert zu Knyphausen inklusive dem persönlichen und musikalischen Einschnitt durch den Tod seines Freundes und Wegbegleiters Nils Koppruch beobachtet, erlebte nicht nur ein wundervolles Konzert. Es ist bemerkenswert, wie er das Arrangement der Lieder weiter entwickelt hat und sie an dem Abend in einer besonderen Interpretation präsentierte.
Zurück zur Mainstage ging es mit dem Duo Blood Red Shoes aus Brighton mit druckvollem Punk weiter. Wenn das Tanzbein bis jetzt noch nicht wach war, wurde es spätestens hier von der Musik der beiden wach gerüttelt. Im Baltic Saal präsentierte das Festival mit Jeff Tweedy ein musikalisches Urgestein. Seine Ausstrahlung ist beeindruckend, seine Stimme geht unter die Haut und seine Texte verleiten zum Zuhören.
Die Mainstage gehörte anschließend Live aus den USA. In den 1990er Jahren gegründet und 2009 aufgelöst, meldete sich die Band 2012 mit dem neuen Sänger Chris Shinn zurück. Mit kraftvollem Alternative-Rock füllen sie musikalisch das Zelt und liefern eine ordentliche Show auf der Bühne ab.
Den Abschluss des Festivals sollen die Editors aus Großbritannien bestreiten. Kurz vor dem Auftritt kommt die Nachricht, dass der Gitarrist Justin aus Krankheitsgründen nicht nach Deutschland reisen kann. Die Band bietet jedoch an, sich spontan in ihr Studio zu begeben und innerhalb von 24 Stunden ihre Stücke neu zu Akustik-Versionen zu arrangieren und so den Auftritt zu retten. Alleine diese Aktion der Band verdient absoluten Respekt. Und so präsentierten die Editors zum Abschluss des Rolling Stone Weekenders 2014 ein wirklich fantastisches und einzigartiges Akustik-Konzert. Oder mit den Worten der Band: „A rare unusual version of an Editors live show, maybe never to be repeated, and we’ll all enjoy doing something different and special together!!“. Es ist ihnen gelungen.
Für einige Hamburger war dieser Freitag sicherlich ein Konzerthöhepunkt in diesem Jahr. Nachdem Cäthe im Sommer ihr zweites Album „Verschollenes Tier“ veröffentlichte, folgte nun die Tour. Am 22. November spielte Cäthe im Hamburger Knust. Desiree Klaeukens, begleitet von Florian Glässing, eröffnete den Abend. Mit ihren gefühlvollen Songs stimmte sie das Publikum ein.
Unter großem Jubel betraten Cäthe und ihre Band dann die Bühne und stimmten das Lied „Waffen niederlegen“ an. Schon bei diesem ersten Song schienen die Fans Erlösung in der Musik zu finden: Sie begannen zu tanzen und sangen die Texte, die sich in ihre Köpfe eingebrannt haben, endlich gemeinsam mit Cäthe mit.
Nach dem Song „Tiger-Lilly“ tauschten Musiker und Fans die Rollen – das Publikum sang Cäthe ein nachträgliches Geburtstagsständchen. Nach einem leicht verlegenen, aber freudigen Hüpfer, bedankte sich Cäthe ganz gerührt bei ihren Fans.
Und dann ging es auch schon weiter mit den Stücken von ihrem neuen Album. Geschickt wurden auch ältere Lieder mit in diesen Abend integriert wie z.B. „Ding“. Und spätestens hier zeigte sich, wie sehr Cäthe ihre Zuschauer begeisterte. Der ganze Saal sang „Ich glaub ich bin ein Ding, wenn‘s in Bewegung ist macht‘s einen Sinn.“, während Cäthe auf der Bühne vor Lebensfreude umhertanzte und mit ihrem Mikro ganz fasziniert den Chor einfing.
Cäthe und ihre Jungs stellten an diesem Abend das neue Stück „September“ vor. Ein wunderbar ruhiger Song, der die Herzen berührte. Und das nicht nur durch Cäthe’s gefühlvolle Stimme, sondern auch durch das sehr eingängige melancholische Gitarrensolo von Jens Nickel.
Man hatte das Gefühl, dass die Band Cäthe regelrecht mit ihren Instrumenten immer weiter anzutreiben schien. Denn Cäthe war auf der Bühne einfach nur pure Bewegung, Gefühl und Lebenslust. Und dies übertrug sich auf die Zuschauer. Die Stimmung im Saal kochte bei „Die Leute“ und wurde noch weiter angeheizt. Der Abend gipfelte in „Unter meiner Haut“ – Cäthe und ihre Jungs gaben noch einmal alles.
Doch die Fans verlangten nach mehr. Und so kehrte sie mit ihrer Band zurück auf die Bühne. Nach „Señorita“ war Cäthe von ihrem Publikum einfach nur ergriffen und sprachlos: „Ich weiß gar nicht was ich sagen soll.“ Und weiter ging es mit „Mein Herz mit dir bin ich frei“ und „Ich muss gar nichts“ welches vom Chor der Fans begleitet wurde. Unter tosendem Applaus endete ein sehr gelungener Konzertabend.
Nach dem Konzert nahm sich Cäthe viel Zeit für ihre Fans, signierte Poster, Platten und Stoffbeutel und sogar den einen oder anderen Hals.
Hier gibt es die Bilder von dem Konzert.
Cäthe ist im neuen Jahr noch bei ein paar Nachholterminen ihrer „Verschollenes Tier Live“ Tour zu sehen. Zudem wird sie in der Zeit vom 17.02. bis 06.03.2014 im Rahmen von TV Noir mit Jonathan Kluth auf der Bühne stehen.
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Die Telekom Street Gigs sind dafür bekannt Konzerte von namhaften Musikern an ungewöhnlichen Orten zu veranstalten. Biffy Clyro hat sich mittlerweile einen Namen als Stadionband gemacht – aber warum dann immer im Stadion spielen, wenn man ein Konzert auch in einem Stadionbad spielen kann? Und so hieß es „Pack die Badehose ein!“ für die Fans von Biffy Clyro. Die Telekom Street Gigs luden am 18.10.2013 im Stadionbad in Hannover zur Pool-Party ein. Die Tickets für diesen Event waren nicht käuflich zu erwerben, sondern wurden im Vorwege verlost.
Um 18:15 Uhr öffneten sich die Tore des Schwimmbads für die glücklichen Gewinner. Diese verschwanden dann erst mal in den Umkleidekabinen, um in ihre Badesachen zu schlüpfen. Zum Teil bewaffnet mit Taucherbrillen, Wasserpistolen, Schwimmflügeln und Rettungswesten betraten die Fans die Schwimmhalle und diese schien wie von einer anderen Welt zu sein. Es war tropisch warm, ein leichter Nebel lag in der Luft. Bunte Lichtkegel tauchten die Wände in ein sanftes Licht. Leise Gitarrenklänge und Wassergeplätscher drangen ans Ohr.
Vor dem Nichtschwimmerbecken war eine Bühne aufgebaut. Auf dieser eröffnete um 19.30 Uhr „Mimi & the Mad Noise Factory“ den Event. Das Londoner Kreativwunder spielte Songs wie „Smile“ und natürlich durfte ihre aktuelle Single „Get me back“ an diesem Abend nicht fehlen. Die Fans machten sich derweil im Nichtschwimmerbecken mit der ungewöhnlichen Konzertsituation vertraut.
Um 20:30 Uhr war es dann endlich soweit, die Stimmung war erwartungsschwanger und minutenlang stimmten die Fans sich mit „Biffy Clyro“-Rufen ein. Die Jungs aus Schottland ließen nicht lange auf sich warten. Sie stimmten die ersten Töne von „Different People“ an – das Publikum war sofort gebannt. Durch die Wände des Hallenbads und das Wasser wurde der Sound enorm verstärkt, sodass ein extremer akustischer Druck entstand. Schon beim Refrain ließen sich die Fans davon mitreißen und veranstalteten nicht enden wollende Wasserschlachten. Bei dem Song „Bubbles“ verwandelte sich das Nichtschwimmerbecken in ein kochendes Meer, die Fans waren nicht mehr zu halten. Das Publikum verschwand förmlich in dem Wasser, das zu allen Seiten spritzte. Und die Schotten untermalten dies mit Dampffontänen, die beim Höhepunkt des Songs direkt vor der Bühne in die Luft schossen.
Nach „Spanish Radio“ verließ die Band die Bühne. Sänger Simon erklomm, bewaffnet mit einer Akustik Gitarre, das 5 m Sprungbrett und ließ die Herzen vieler Fans mit der Ballade „Folding Stars“ höher schlagen. Dann ging es auch schon wieder auf der Bühne weiter. Textsicher sangen die Fans den ersten Refrain von „Many of Horror“ alleine. Das Konzert gipfelte mit dem für diesen Abend treffenden Song „Captain“. Als die letzten Töne noch nachklangen, stürmte der Frontman auf das 10 m Sprungbrett und stürzte sich unter Applaus in das erfrischende Nass. Doch die Fans hatten noch nicht genug für diesen Abend und verlangten euphorisiert nach einer Zugabe. Und so kehrte Simon, frisch abgetrocknet, mit seinen Jungs zurück auf die Bühne. „Wow – that was fun!“ sagte er. Dann gaben die „Biffy – Jungs“ ihre aktuelle Singel „Opposite“ zum Besten und heizten der Masse mit „Stingin‘ Bell“ und „Mountains“ noch einmal richtig ein. Man merkte, dass Biffy Clyro, genauso wie ihren Anhängern, diesen Abend als außerordentlich besonders empfunden hatten, denn die Band bedankte sich mehrfach für dieses Erlebnis.
Die Fans brauchen zum Glück nicht lange auf ein Wiedersehen warten, denn Ende November touren die Jungs noch einmal durch Deutschland. Dann allerdings wieder in normalen Hallen:
Ein lauer Sommerabend. Die Sonne geht langsam unter und taucht den kleinen Beachclub an der Spree in ein warmes, rotes Licht. In der Mitte lodert ein kleines Lagerfeuer. Hocker und Kissen im Sand warten auf Besucher. Eine kleine Bühne ist aufgebaut und die Instrumente stehen für die Musiker bereit.
Die Location bildet an diesem Abend die Kulisse für die Aufzeichnung eines exklusiven Konzertes mit David Lemaître im kleinen Kreise. Veranstaltet von „musicmix – powered by Sennheiser„, einem TV-Musikmagazin im Internet, das alle 14 Tage mit Berichten, Interviews und solch intimen und exklusiven Konzerten online geht. Die Aufzeichnung mit David Lemaître wird dort ab dem 30. Juli zu sehen sein.
Noch läuft der Soundcheck auf der Bühne und der Regisseur gibt letzte Instruktionen an die Kameraleute, Tontechniker und Helfer. Ab 21:30 Uhr trudeln die ersten Gäste ein. Es sind vornehmlich glückliche Gewinner einer Verlosung.
Um 22:30 Uhr ist es dann soweit. Der Regisseur erklärt den Anwesenden zunächst den Ablauf des Abends. Es ist zugleich eine kleine Lehrstunde darin, wie Fernsehen funktioniert. Um das ganze Geschehen später aus verschiedenen Kameraperspektiven zeigen zu können, wird die Setlist dreimal hintereinander gespielt. Wie beim Film üblich fällt die Klappe und mit großem Applaus begrüßt das Publikum David Lemaître und Band auf der Bühne.
David Lemaître ist in La Paz, Bolivien, aufgewachsen, begab sich mit Anfang 20 auf eine Reise durch Europa und ließ sich nach zahlreichen Stationen in Berlin nieder. Es sind besonders die Eindrücke dieser Reise zwischen zwei Welten, die das Debut-Album „Latitude“ prägen und auf dem er mit seinen Liedern viele kleine Geschichten erzählt.
Mit David Lemaître stehen Joda Foerster und Sebastian Schlecht auf der Bühne. Die Instrumente reichen von Gitarren und Violinen über Synthesizer bis hin zu selbst gebauten Rhythmus- und Klanginstrumenten aus allerlei Materialien. Die Setlist musste leider der Länge der späteren Sendung Tribut zollen und so werden in der Sendung nur die Stücke „Spirals“, „Megalomania“ und „Jacques Cousteau“ zu sehen sein.
Das erste Set ist gespielt und erfolgreich aus der Totalen eingefangen. Die Kameras werden neu positioniert und die Vorbereitungen für den zweiten Durchgang getroffen. Plötzlich ist deutliche Unruhe bei der Crew spürbar und der Grund schnell erkennbar: Zwei Polizisten erklären den Veranstaltern, dass es eine Beschwerde aus der Nachbarschaft wegen Lärmbelästigung gäbe. Alle Versuche, sich auf einen Kompromiss mit gedrosselter PA zu einigen, scheitern.
Es herrscht große Betroffenheit und Ratlosigkeit bei Veranstaltern und Künstlern. Niemand will die Veranstaltung abbrechen. Es sind noch nicht alle Sequenzen im Kasten und man will auch die Zuschauer nicht enttäuschen. Alle Beteiligten einigen sich auf einen weiteren Durchlauf ohne jegliche Verstärker. Für Musiker und Techniker eine besondere Herausforderung, die mit bemerkenswerter Souveränität gemeistert wird. Die Anspannung der Crew ist jedoch nicht zu übersehen.
Es folgt ein komplettes Akustikset. Und was zunächst aus der Not entsprang, entwickelt sich zu einem Höhepunkt des Abends. Die Zuhörer sitzen andächtig auf Kissen und im Sand. Das Ambiente wird dezent von zahlreichen Kerzen erleuchtet. Und der pure Klang von Instrumenten und Stimmen, ohne technische Verstärkung, lässt Künstler und Publikum noch enger zusammenrücken.
Nach diesem Set müssen die Veranstalter das Konzert endgültig beenden. Die ersten Leute treten den Heimweg an. Die Techniker beginnen das Equipment abzubauen. Von den meisten unbemerkt nimmt David Lemaître seine Gitarre, setzt sich an das Lagerfeuer und fängt einfach an zu spielen. Sebastian Schlecht gesellt sich mit seiner Geige hinzu und langsam bildet sich ein Kreis von andächtig lauschenden Menschen um das Feuer herum. Es ist eine unglaubliche Stimmung am späten Abend: Der Platz von dem Licht des Lagerfeuers erhellt, die Luft von den Klängen der Instrumente und des Gesangs erfüllt und das Knistern des Feuers als akustischer Hintergrund.
Es war ein Abend voller Überraschungen, bei dem die ursprünglichen Planungen mächtig über den Haufen geworfen wurden und der letztendlich zu einem ganz besonderen Ereignis wurde.
Man darf auf das Ergebnis der Aufzeichnung gespannt sein. Und man sollte die Augen offen halten, um vielleicht selbst mal glücklicher Gewinner bei musicmix zu sein und einen solchen besonderen Abend live miterleben zu können.
Bis die Aufzeichnung des Konzertes am 30. Juli bei „musicmix -powered by Sennheiser“ zu sehen sein wird, hier schonmal ein kleiner Leckerbissen – aufgenommen am späten Abend am Lagerfeuer: David Lemaître spielt „Olivia“.
Vor weniger als einem Jahr spielten sie noch vor gut 80 Leuten. Heute sind es an die 900 Fans, die Tonbandgerät in dem komplett ausverkauften Uebel & Gefährlich sehen wollen. Der Auftritt gehört zu einer Reihe von Club-Konzerten, mit denen Tonbandgerät auf ihr Debüt-Album vorbereiten. Es ist für April angekündigt und wird den Titel „Heute ist für immer“ tragen.
Den Abend eröffnen Patrick Richardt und seine Band. Der Applaus zeigt, dass der Krefelder für das Publikum kein Unbekannter ist. Er und seine Jungs schaffen es während ihres 30 minütigen Auftritts mit sehr rockigen Tönen und deutschen Texten das Publikum sichtlich zu begeistern und werden ihrer Aufgabe als Einheizer mehr als gerecht. Die kurze Umbaupause bietet Gelegenheit, den Blick in den Saal schweifen zu lassen. Das Uebel & Gefährlich ist bis zum letzten Platz gefüllt. Der Gang zum Tresen oder zur Toilette wird zu einem Parcourlauf. Man begegnet einem jungen Publikum und es fällt der relativ hohe Anteil weiblicher Fans auf.
Gegen 21 Uhr ist es dann soweit. Jubelnd werden Isa, Jakob, Ole und Sophia von Tonbandgerät begrüßt. Mit dem Song „Leerstand“ legt die Band gleich mit einem temporeichen und gut tanzbaren Stück los. Dieser Einstieg verfehlt seine Wirkung nicht und bereits nach wenigen Takten schwappt die Stimmung von der Bühne auf den Saal über. Im Folgenden singt Frontmann Ole Specht von Aufbruch, Sehnsucht und das Verwirklichen von Träumen. Und auch von den Veränderungen, die damit einhergehen. Man spürt, dass das auch die Themen sind, die die Band aktuell bewegen. Und so erscheint es sehr passend, dass gerade der Titel „Heute ist für immer“ aus diesem Block dem geplanten Album den Namen gibt.
Tonbandgerät geben in ihren Stücken Gesang und Text viel Raum. Und gerade diese mit zahlreichen schönen Wortspielen gespickten deutschen Texte sind das Markenzeichen der Band. Präsentiert werden sie mit gut arrangierter, melodischer Popmusik, die jedoch alles andere als langweilig klingt. Es wird ruhiger und melodischer, wenn es um Trennung und Verlust geht, bei Liedern wie „Halbmond“ und „Niemand“. Und auch diese Themen verpacken Tonbandgerät in wunderschöne Texte, die ein echter Ohrenschmaus sind. Aber lange hält die Melancholie nicht an. Mit „Hirngespenster“ wird es wieder rockiger. Es folgt „Irgendwie anders“, die Single aus dem vergangenen Jahr.
Ole Specht ruft ins Publikum „Singt mit, wenn Ihr den Text kennt“. Aber das Publikum macht dies eigentlich schon die ganze Zeit. Nicht nur die eingefleischten Fans in den ersten Reihen und nicht nur bei den Refrains. Der Saal intoniert textsicher komplette Lieder zusammen mit der Band. Es folgt das Lied „Auf Drei“ über die Sehnsucht nach dem puren Leben. Die Stimmung in dem Saal ist auf dem Höhepunkt. Ole zündet – inzwischen auf Konzerten bei diesem Lied fast obligatorisch – eine Konfettikanone und viele kleine, bunte Papierschnipsel rieseln nieder, während inzwischen wohl alle im Saal tanzen und mitsingen. Nach ungefähr einer Stunde geht das Set mit dem Song „Raus hier“ zu Ende.
Doch das Publikum ist nicht bereit, Tonbandgerät nach Hause zu entlassen. Mit anhaltendem Applaus holt es die Band nochmal für vier Songs auf die Bühne. Es folgt ein Block ruhigerer und nachdenklicherer Lieder. Und wieder singen alle mit. Die Band ist sichtlich beeindruckt. Und so bekennt Ole: „Ich finde das so verrückt, dass Ihr alle mitsingen könnt, obwohl das Album noch nicht draußen ist“. Tonbandgerät haben im Uebel & Gefährlich eine fantastische Show abgeliefert und es in beeindruckender Weise geschafft, den kompletten Saal mitzureißen.
Unsere Fotos zum Konzert findet Ihr HIER.
Setlist (ohne Gewähr):