Es ist schon verdammt skurril, wenn man sich eine Band wie Scooter ohne feierndes Publikum vorstellt. Daher beginne ich bei der Review zum neuen Album „God Save The Rave“ ausnahmsweise mal nicht mit dem aktuellen Studiowerk sondern mit der beiliegenden Bonus-live-CD.
Und da haben wir auch schon das Problem / die Besonderheit: „I Want You To Stream“ ist ein Livekonzert ohne Publikum. Man fühlt mit H.P. Baxxter, wenn er seine Ansagen macht, die zwischen Euphorie und Melancholie schwanken. Der 64minütige Mitschnitt kommt ohne Publikum aus, ohne große Show, ohne Tänzer. Der Gig fand in den Rehearsal Studios der Band in Hamburg statt und wurde an überragende zwei Millionen Fans weltweit gestreamt. Elektronische Hymnen und Baxxters Megafon-Stimme funktionieren natürlich auch ohne Publikum, zumal die Jubelchöre ohnehin aus der Retorte eingespielt werden – so wie bei den Studioreleases der Band.
Was live also gut funktioniert, ist auch auf dem Album enthalten. Das 20. Studioalbum von Deutschlands erfolgreichstem Technoact trägt den Titel „God Save The Rave“ und erinnert uns mit jedem Beat daran, dass wir das Feiern nicht vergessen dürfen – ein Statement, wie es bekanntlich nur H.P. Baxxter derart griffig zu formulieren vermag: „First we save the rave! Then we save the world!“
Das Ergebnis sind 15 Tracks, von denen mit „Rave Teacher (Somebody Like Me)“, „God Save The Rave“, „Devil’s Symphony“, „Which Light Switch Is Which?“, „Bassdrum“, „FCK 2020“ und „Paul Is Dead“ bereits sieben Singles erfolgreich veröffentlicht wurden. Auch die übrigen Tracks helfen beim Durchdrehen auf jeder Party: hymnische Melodiepassagen mit viel Rhythmus, stampfende Beats, H.P. als Shouter vor dem Herrn, ein insgesamt sehr positiver Vibe und unendlich viele Ohrwürmer.
„Einmal im Leben wollten wir dieses unglaubliche Geschenk einer konzentrierten Arbeitssituation annehmen und ein Album produzieren, bei dem jeder einzelne Track ein potenzieller Hit ist. Wir hatten zum ersten Mal seit Gründung der Band die Zeit, uns wirklich einmal und ohne jede Ablenkung und Unterbrechung durch anstehende Festival-Auftritte einer Albumproduktion zu widmen“, erklärt Baxxter.
Das Ergebnis spricht für sich. Wenn die Clubs geöffnet hätten, wären viele Songs – trotz der allgemeinen Flaute im Techno und Eurodance – inzwischen in den Ohren der tanzwütigen Bevölkerung. So wird „God Save The Rave“ zumindest zum Soundtrack für die Party zuhause.
Die Tour steigt 2022. Ich bin schon heute gespannt auf das Event in Luxemburg.
GOD SAVE THE RAVE Arena Tour 2022
11.03.2022 Stuttgart – Schleyer-Halle
12.03.2022 München – Olympiahalle
13.03.2022 Zürich (CH) – Hallenstadion
15.03.2022 Antwerpen (BE) – Lotto Arena
17.03.2022 Düsseldorf – ISS Dome
18.03.2022 Bremen – ÖVB-Arena
19.03.2022 Dresden – Messe
21.03.2022 Wien (AT)- Stadthalle
22.03.2022 Esch-Sur-Alzette (LU) – Rockhal
24.03.2022 Amsterdam (NL) – Ziggo Dome
25.03.2022 Hannover – ZAG Arena
26.03.2022 Kiel – Wunderino Arena