Florian „Flo“ Weber ist den meisten Musikfreunden wohl am ehesten bekannt als Schlagzeuger der Band Sportfreunde Stiller. Zudem hat er erfolgreich ein Studium der Sportwissenschaften abgeschlossen und er veröffentlicht nun unter dem etwas sperrigen Titel „Die wundersame Ästhetik der Schonhaltung beim Ertrinken“ seinen dritten Roman.
Schnell ist der Leser mitten drin in der Story, die einen spannenden Ausgangspunkt hat und von dort an in Rückblicken aufgeschlüsselt wird: Ein Mann treibt auf einer Kühlbox im Meer. Neben ihm ein ohnmächtiger Clown und ein Lama. Er kann sich an nichts erinnern. Durch aufblitzende Erinnerungen versucht er zu erforschen, wer er ist und was ihn in diese lebensbedrohliche Situation gebracht hat. Dabei spielen seine Kindheit, das Antiquitätengeschäft des Onkels in seiner Heimatstadt München, ein Klavier und eine Reise nach Amerika eine erhebliche Rolle.
Dass Buch ist ein sagenhafter Roadtrip und zugleich ein Roman voller origineller Ideen und einer so rührenden wie unterhaltsamen Familiengeschichte. Im Mittelpunkt steht die Verarbeitung von Verlusten – und da sieht der Autor durchaus autobiografische Züge, da der Verlust von nahe stehenden Menschen ihn nach eigener Aussage von klein auf geprägt hat.
Trotz seiner nachdenklichen Story nimmt der Roman vor allem in der zweiten Hälfte an Fahrt auf. Es gibt viele tragische und komische Momente. Fragen werden beantwortet, aber die Antworten werfen neue Fragen auf. So erzählt Flo wortgewandt eine skurrile Geschichte, die zum Schluss nochmal ordentlich aufdreht. Trotz des Wechsels der Erzählebenen liest sich das Ergebnis flüssig und spannend.
Eine Lesereise ist in vollem Gange und hier könnt ihr den Autor live erleben:
- 09.04.22 München, Volkstheater
- 10.04.22 Schrobenhausen, Herzog Filmtheater
- 25.10.22 Berlin, Pfefferberg
- 27.10.22 Rostock, Helgas Stadtpalast
- 28.10.22 Hamburg, Nachtasyl