Auf dem ersten Album „When I Have Fears“ von The Murder Capital wurden alle Songs innerhalb der ersten 9 Monate, in denen sich die Band kannte, geschrieben und aufgenommen. Jetzt, mit „Gigi’s Recovery“, musste die Band lernen, ihre persönlichen Beziehungen durch die Beziehungen, die sie mit diesen neuen Songs nutzten, zu navigieren. Ohne zu wissen, wie die Songs klingen würden, wusste die Band, wie sie sich anfühlen sollten – und arbeitete von dort aus rückwärts. „We had this slightly tongue-in-cheek mantra at the near-beginning of writing this record, it was – The evolution will not be compromised. This kept us on a course, even when we didn’t know where we were going“. Und genau so ist The Murder Capital zu einem Album geworden, das sowohl völlig pur als auch völlig selbstbewusst in seiner Richtung ist.
Eine der besten Eigenschaften des Albums ist, dass es sich von traditionellen Formeln fernhält. Stattdessen wird „Gigi’s Recovery“ von zwei Kräften dominiert: Stimmung und Melodie. Die Stimmung ist dicht und atmosphärisch, wobei Textur und Farbe im Vordergrund des Schreibprozesses stehen und verschiedene Schichten nahtlos in jeden Song eingefügt werden. Die Melodie hingegen ist kompliziert und bewusst gewählt. James ist ausgebildeter Cellist, und man kann seine einzigartige Musikalität in der Art und Weise hören, wie er seine Melodien bis an die Grenzen des Möglichen treibt: „Alles, was ich wusste, war, dass ich verdammt noch mal singen wollte, wirklich singen“.
Das Ergebnis ist eine Band, die wirklich, endlich, ihren Sound gefunden hat. Während diese aufregenden neuen Elemente die Band mit „Gigi’s Recovery“ verbinden, erzeugen sie gleichzeitig ihre einzigartige musikalische Spannung. Was dieses Album zu einem so schönen und fortschrittlichen Werk macht, ist, dass sich die Band, wie bei jeder neuen Beziehung, immer wieder die Fragen stellt: Ist es das, was wir wollen? Funktioniert das? Oder machen wir das nur um der Sache willen?
Für The Murder Capital wurde „Gigi’s Recovery“ zu einem Symbol für die Arbeit, die sie nicht nur um der Kunst willen, sondern auch für sich selbst leisteten: „New feeling / Revealing it / I’ll stay committed / I’ll make it stick / This morning / Took ownership / To stay forever / In my own skin…“