Limp Bizkit – Fotos aus Düsseldorf 2016
Hier findet ihr unsere Fotos vom Limp Bizkit Konzert am 16. August 2016 in der Mitsubishi Electric Halle in Düsseldorf.
Hier findet ihr unsere Fotos vom Limp Bizkit Konzert am 16. August 2016 in der Mitsubishi Electric Halle in Düsseldorf.
Erinnert sich noch wer an Woodstock 99? Massen von Menschen, Vandalismus und die Zerstörung eines gesamten FOH-Turms, während des Konzerts der Weichkekse um Fred Durst. Gerade dieser Auftritt am 24. Juli 1999 spiegelte die zügellose Wut einer ganzen Generation wider. Heute, satte 17 Jahre später scheinen sich sowohl Band, als auch Publikum, das doppelt so alt ist wie früher, darüber einig zu sein, dass die Zeit vorbei ist. Die ist auch nicht weiter schlimm, Vergangenes ist vergangen. Wäre da nicht die unermessliche Arroganz von Fred Durst, das Publikum nach gefühlt jedem Song zu beleidigen. Und das auch noch für satte 50 €. Verbrauchter Musiker müsste man sein.
Dabei hätte alles so gut sein können. Waren Limp Bizkit noch vor zwei Jahren im Kölner Palladium eine Marke für sich, ist nach den ersten beiden Songs Rollin und Break Stuff nur noch wenig von der Wut und Intensität vergangener Tage zu spüren. Songs ziehen sich in die Unendlichkeit aufgrund unvorhergesehener Interludes und Beleidigungen des geistig verwirrten Mannes mit Schlapphut und Baseball-Jersy. Nuschelnd stammelt der 45-jährige Durst Sätze ins Mikrofon, die anscheinend eher an sich selbst gerichtet sind, als an die ausverkaufte Mitsubishi Electric Halle. Irgendwann platzt dem Frontmann völlig aus dem nichts der Kragen “What the fuck is wrong with you?” Die Antwort folgt prompt: “We don’t like your fucking haircut.” Zugegeben, der war gut. Bei Songs wie My Generation beruhigt sich die Lage wieder. Und mit beruhigen ist gemeint, dass die Menge das macht, was von ihr erwartet wird: Fäuste fliegen wie Schüsse durch die Luft. Zu Livin It Up begibt man sich selbst auf Tuchfühlung in die vorderen Reihen, jedoch nur für zwei Minuten. Zu viele Körperflüssigkeiten werden da von massiven Fleischklopsen ausgetauscht. Also in Form von Schweiß.
Natürlich gibt es auch vereinzelt Highlights, wie das unerwartete Walking Away. Eine schöne Balladen-Alternative zum eintönig verkommenden “Behind Blue Eyes”, das wenn überhaupt nur noch auf Konzerten vom Band gespielt wird. Am meisten Spaß macht es jedoch dem Berliner Aushilfsbassisten Samuel G. Mpungu zuzugucken, der noch echte Spielfreude beweist und auf der Bühne auf und abspringt mit einem fetten Grinsen im Gesicht. Der 23-jährige lässt als Einziger den Hype vergangener Zeit aufleben, nicht zuletzt weil er mit der Musik selbst aufgewachsen ist. Der Mission Impossible Klassiker Take A Look Around hebt das Konzert auf einen mittelmäßigen Auftritt einer Band, die das Größte an Spielfreude über die Jahre eingebüßt hat. Wer einmal zu den Evergreens von “Chocolate Starfish and the Hotdog Flavored Water” und “Significant Other” in Nostalgie versinken will, dem kann die Band auf einem Festival durchaus empfohlen werden. Aber nicht bei einem regulären Konzert für 50 €.
Es gibt wohl kaum eine Band, die das Nu Metal Genre derartig beeinflusst haben wie Limp Bizkit und die beeindruckende Zahl von mehr als 40 Millionen verkauften Tonträgern macht das Quintett aus Jacksonville/Florida zu einem der erfolgreichsten Rock-Acts der letzten Dekade. Im Sommer 2015 lassen Fred Durst & Co. das gigantische Rockmonster wieder auf den deutschen Bühnen los und bestätigen neben den bereits angekündigten Auftritten bei den beiden Mega-Festivals „Der Ring – Grüne Hölle Rock“ am Nürburgring und „Rockavaria“ in München drei weitere Headline-Shows in Deutschland. Limp Bizkit spielen am 1. Juni in Leipzig im Haus Auensee, am 2. Juni in Berlin auf der Zitadelle und am 3. Juni in Hamburg in der Sporthalle.
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Manche Bands haben eine Garantie für extrem anstrengende, aber auch entsprechend dynamische und energiegeladene Shows. Limp Bizkit waren dafür schon immer ein Vorreiter gewesen. Dabei muss die Band aus Jacksonville, Florida auf ihren Konzerten nicht einmal großartige Ansagen heraushauen. Ihre Fans wissen genau, wann sich ein Pitgraben öffnen muss, wann einem die Füße zum Abheben verhelfen sollen und wann Ellenbogen und Fäuste benutzt werden sollen. Unvergessen bleibt der Moment, als Fred Durst bei Rock am Ring 2013 einfach nur das Wort „Alright Partner!“ sagen musste, um erste Moshpits zu entfachen, ganz ohne Musik.
Genug der warmen Worte, lasst die Odyssee der Blutergüsse und Prellungen beginnen! Mit einer leichten Verspätung, wird es um 21:15 Uhr dunkel in den Hallen des Kölner Palladiums. 4000 Köpfe warten nur darauf endlich „Get the fuck up!“ zu brüllen. Doch zuerst müssen sie noch ein schier endloses Intro ertragen, ehe Limp Bizkit mit „The Propaganda“ loslegen. Innerhalb der ersten zweieinhalb Minuten ist das Shirt schweißgetränkt. Wie Spartaner vor einer Schlacht blickt man in wahnsinnige, nahezu frenetische Gesichter. „Jaaa! Jaaa!“ brüllen sich zwei Halbwüchsige gegenseitig an und springen gemeinsam einen zwei Meter Schrank um. Herzlich Willkommen im Land der Schmerzen! Fred Durst, neuerdings mit Bart und bewährter Basecap zeigt sich kontaktfreudig und in guter Form. Wes Borland, heute in komplett schwarzer Montur, und seine Gefolgsleute, stehen dem in nichts nach. Das erste Highlight bahnt sich bei „Hot Dog“ an, als Mr. Durst vier Fans auf die Bühne holt, die den Song am Mikro und den Instrumenten spielen sollen. Das Intro klingt großartig, das „Get The Fuck Up“ vom sichtlich nervösen Sänger ist druckvoll genug, dass die Meute dem nachkommt. In der Strophe zeichnet sich allerdings schnell ab, dass das Verkack-Potenzial bei den ganzen „Fucks“ im Text relativ hoch ist. Nach gut einer Minute Spielzeit erlöst Fred Durst den armen Kerl und nimmt ihm das Mikro aus der Hand. Trotzdem, Respekt an den Herren, dass er zu „Fuck“ Nummer 12 von 48 überhaupt gekommen ist.
Auch wenn es an vielen „Fans“ vorbei gegangen sein mag, performen Limp Bizkit zwei absolute Raritäten in der Mitte des Sets: „Stalemate“ und „Sour“ aus ihrem Debütalbum „3 Dollar Bill Y’all“ werden in voller Länge gespielt, letzterer zum ersten Mal seit mehreren Jahren. Das muss doch pure Euphorie beim Publikum hervorrufen?! Fehlanzeige! Nahezu emotionslos werden die beiden aufgenommen. Eine absolute Schande, wenn man bedenkt, dass diese Songs so gut wie nie gespielt werden. „You look a little bit confused!“, merkt ein wenig beleidigter Grumpl-Fred vollkommen zurecht an. Fast schon entschuldigend kann man die Szene auffassen, in der sich das Palladium bei „My Generation“ einfach während des Songs hinsetzt: „Do you think we can fly? Do you think we can fly???“ brüllen 4000 wutentbrannte Fratzen Limp Bizkit an. „Well I Do!!!“ kann nur die Antwort mit drei Ausrufezeichen sein. Danach Eskalation. Fäuste. Crowdsurfs. Noch mehr Fäuste. Verdammt, wo ist der Notausgang aus dieser Höllenbrunst? Bitte, ein Königreich für eine Pause. Die Gebete werden mit einem kurzen DMX-Interlude erhört. Fred Durst nutzt die Zeit sich von seinen Kollegen zu verabschieden und einen kurzen Ausflug Richtung Publikum zu machen. „Nookie“ wird auf dem Tresen und auf dem Technikpult mitten in der Halle performt. Kurze Zeit steht die Angst der Security ins Gesicht geschrieben, dass Crowdsurfs die Technik überrennen, aber die hält dem Druck stand. Alter, was für eine Show.
Dann ist es Zeit innezuhalten für die einzige Ballade des heutigen Abends. Ein wenig muss man da schon grinsen, denn „Behind Blue Eyes“ wird einfach vom Band gespielt. Die naheliegende Vermutung ist wohl, dass abgesehen von Fred Durst, sämtliche Mitglieder keine Lust mehr auf das The Who Cover haben. Dennoch sorgt der Song für Gänsehaut, vor allem, wenn das Ende a capella vom Publikum gesungen wird. Trotzdem ein guter Moment seine letzten Kräfte für „Take A Look Around“ und das alles vernichtende „Break Stuff“ zu mobilisieren, bei dem noch einmal alles abverlangt wird. Ein letztes Mal wird „Staying Alive“ als Interlude noch mitgetanzt, dann verabschieden sich Limp Bizkit nach gut 100 Minuten von der Bühne.
Was bleibt zu resümieren? Wir fassen zusammen:
Limp Bizkit Fotos Tour 2014
Rock am Ring Fotos 2013