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KIZ 15.11.2015 Palladium / Köln

Einmarsch der Kannibalen – KIZ im Palladium

Sonntag, 15.11.2015, Köln-Mühlheim. Zum wiederholten Male steht man an der Keupstraße und trifft sich mit den Kollegen am nahe an der Bahnstation gelegenen Dönerverkäufer Doy-Doy. Es ist stürmisch, man begibt sich also auf den Weg zum Palladium um sich das erste von Zwei ausverkauften Konzerten der Kannibalen in Zivil, kurz KIZ, anzusehen. 4000 Menschen erwarten eine Show, die ihresgleichen suchen soll. Und diesen sollen die Rheinländer bekommen. Fangen wir vorne an.

Nach dem Betreten der Halle wird man zunächst einmal von den außerordentlich freundlichen, engagierten und kompetenten Politikern der PARTEI begrüßt. Alleine die Tatsache, dass die Partei hier Leute anwerben möchte ist schon ein Highlight des Abends, welcher erst wenige Minuten alt ist. Darauf erst mal ein kühles Blondes und dann auf in den Konzertsaal, in welchem zurzeit der Support, Audio 88 & Yassin, auf der Bühne steht. Wirklich überzeugen kann das die Kölner allerdings nicht, der Applaus ist verhalten und nach Beendigung der Stagetime freut man sich nun umso mehr auf Tarek, Nico, Maxim und DJ Craft. Um 20.50, nach einigen „H****sohn“-Rufen, ist es dann so weit. Hinter dem weißen Bühnenvorhang lassen sich vier uniformierte Menschen erkennen. Ein gedrehtes Intro, welches schon für die ersten Lacher in der Halle sorgt, eröffnet diesen denkwürdigen Abend.

Der Opener „Duhastaufdeinenkokaturndeinegeistigbehinderteschwestergeficktmucke“ lässt das Kölner Publikum gleich die Arme heben und erste gute Laune verbreiten. Der Vorhang fällt und die uniformierten Kannibalen entpuppen sich als riesige Statuen. „Urlaub fürs Gehirn“ stellt mit dem zweiten Song des Abends gleich eine der Hymnen dieses Konzertes dar. Bestimmte, für KIZ stehende, Schimpfwörter werden lauthals mitgegröhlt. Der größte Coup gelingt den Berlinern nach „Ich bin Adolf Hitler“, als sie sich von der Hymne „Das Kannibalenlied“ von der Bühne zum gegenüberliegenden Hallenende geleiten lassen und sich auf vor dem Rollstuhlfahrerpodest aufgestellte Rednerpulte stellen. Absoluter Aha-Effekt. Maxim hält neben dem einschüchternden Tarek und dem champagnertrinkenden Nico eine Rede die seinesgleichen sucht. „…jeder von euch ist 30 Euro Eintritt für uns…“ oder „…wir geben euch Hoffnung wo sonst keine ist…“ sind nur einige Meisterfloskeln. Gefolgt wird diese Rede von „Abteilungsleiter der Liebe“, mit anschließendem, gefeierten Rückmarsch zur Bühne. Das 25 Songs umfassende Set beinhaltet neben neuen Songs wie „Boom Boom Boom“ oder „Hurra die Welt geht unter“ auch Klassiker wie „Spasst“, „Neuruppin“ (welches als erster Bühnenabgang fungiert), „Ellenbogengesellschaft (Pogen)“ oder „Geld“. Auch Bühnentechnisch hat sich einiges getan: Geldkanonen, ständig wechselnde Bühnenbilder auf einer riesigen Leinwand und unzählige Lichteffekte schmücken mittlerweile die Stage der Rapper, die sich durch jede Gesellschaftsschicht und Genres ziehen. Den Abschied dieses unglaublichen Konzerts bildet der Song „H***nsohn“, welches nochmal viele mit Freude erfüllte Gesichter hervorzaubert.

Man könnte über KIZ-Konzerte Berichte schreiben, die länger wären als die Berichte von drei Magazinen über Rock am Ring, Wacken und Glastonbury zusammen, so viele Eindrücke und nennenswerte Eindrücke sammelt man an solch einem Abend. Deshalb die Empfehlung an jeden der KIZ noch nicht gesehen hat oder überlegt es zu tun: Augen auf, zum Ticketkauf. Es wird ein Ereignis, von welchem man seinen Kindern noch ausschweifend berichten wird.

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