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Kakkmaddafakka 12.04.2019 Die Kantine / Köln

Kollektives Abtanzen mit Kakkmaddafakka in der Kölner Kantine

Was auch immer man sich hierzulande unter dem Namen Kakkmaddafakka vorstellen mag, die Norweger selbst behaupten er sei ihrer Phantasie entsprungen und bedeute in etwa soviel wie „Party Animal“. Zumindest was ihre Musik betrifft, eine Mischung aus Indie und Pop mit massivem Mitsing- und Feier-Potential, trifft das zweifellos zu. Womit im Groben auch schon das Konzept ihrer Konzerte erklärt wäre. Aber der Reihe nach.

Kaum eine andere Band arbeitet so rastlos wie Kakkmaddafakka. Nach dem letzten Album „Hus“ von 2017 ging das Kollektiv aus Bergen quasi nahtlos an die Arbeit für das nächste Werk. Völlig egal, dass nebenbei noch Konzerte, Touren und Festivals anstanden, dass Sänger und Gitarrist Pål Vindenes unter dem Namen Pish ein Soloalbum produzierte und damit unterwegs war und dass die sechs Jungs auch noch so etwas wie Freunde und Familie haben. Ende März erschien schließlich ihr sechstes Album „Diplomacy“ und nach eigener Aussage ist es „das innigste und ehrlichste Album, dass sie bisher aufgenommen haben“. In Köln treten Kakkmaddafakka heute den lebenden Beweis an.

Wenn man in der Kölner Innenstadt wohnt, dann ist die Fahrt zur Kantine fast wie eine Expedition zum Ende der Welt. Noch dazu ist es für mich heute der erste Besuch, obwohl der Club bereits seit über zwanzig Jahren fester Bestandteil der hiesigen Konzertszene ist. Klingt komisch, ist aber so. Das Prunkstück der Kantine ist sicherlich das sogenannte „Freideck“, ein 2.500 Quadratmeter großer Outdoorbereich, der angesichts der wenig einladenden Temperaturen heute abend allerdings verwaist bleibt. Nachdem wir an den höflichen Türstehern vorbei sind erwartet uns im Inneren eine Konzertlocation, die uns aufgrund ihrer Übersichtlichkeit und dem netten Ambiente sicherlich nicht zum letzten Mal gesehen hat. Das Publikum könnte direkt von einer Studentenparty hierher gepilgert sein. Nur ein Junggesellinenabschied mit Herzluftballons und blinkenden Stirnbändern scheint sich irgendwie verlaufen zu haben.

Nachdem alle die „Vorband“ Egge – zwei pausbäckige Jungs die zur Musik vom Band ihre Körper verrenken und dabei abwechselnd in ein Mikrofon „singen“ – mit Würde ertragen haben, ist die gefühlt ausverkaufte Kantine mit dem Auftritt von Kakkmaddafakka vom ersten Ton an im Partymodus. Axel und Pål Vindenes, Bassist Stian Sævig, Pianist Sebastian Kittelsen, Schlagzeuger Kristoffer van der Pas und Perkussionist Lars Helmik Raaheim-Olsen brennen ein Feuerwerk ab und die Kölner tanzen, hüpfen und singen mit. Zwischendurch muss Axel Vindenes die Fans dazu auffordern im Mosh-Pit vor der Bühne gut aufeinander und besonders auf die Mädels aufzupassen („We are party people. We mosh nicely.“). Lars Helmik Raaheim-Olsen rennt mit einer überdimensionalen Kakkmaddafakka-Fahne über die Bühne und wird dafür mit KMF-Chören gefeiert. Als sich Axel Vindenes dann sogar seines T-Shirts entledigt gibt es in den vorderen Reihen die ersten Ohnmächtigen. In der Setlist legen Kakkmaddafakka den Schwerpunkt natürlich hauptsächlich auf die Songs des neuen Albums aber auch ältere Sing-Alongs wie „Your Girl“ oder „Restless“ kommen zu ihrem Recht. Es ist ein Abend wie aus einem Überraschungsei: Mit Spass, Spannung und was zum Spielen. Als die verschwitzte Partymeute nach gut zwei Stunden wieder in die kühle Kölner Nacht entlassen wird, ist niemand darunter, der hier und heute nicht zu seinem Recht gekommen wäre. Und wer immer noch nicht genug hat, der zieht weiter ins Kölner Luxor, wo ab 23 Uhr die Aftershowparty stattfindet.

Kakkmaddafakka sind noch eine Woche lang in Deutschland unterwegs und alle die Lust auf eine Vollbedienung aus Indie, Pop und kollektivem Abtanzen haben, sollten sich schnellstens mit einem Ticket für eines der noch folgenden Konzerte versorgen. Es lohnt sich!

  • 13.04.2019 Mannheim – Alte Feuerwache
  • 16.04.2019 Hamburg – Fabrik
  • 17.04.2019 Wiesbaden – Schlachthof
  • 18.04.2019 Erfurt – HSD
Kakkmaddafakka -

Letzte Aktualisierung am 27.07.2024 um 00:03 Uhr / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API / Bezahlte ANZEIGE