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Musicheadquarter.de – Internet Musikmagazin

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Urheber/Fotograf: Julia Nemesheimer

Mark Forster 16.08.2019 Strandbad / Losheim am See

Mark Forster eröffnete das Open Air Wochenende im Strandbad Losheim am See

Heute gastieren PUR zum wiederholten Male im Strandbad der saarländischen Gemeinde Losheim am See. Gestern war es Mark Forster, der vor 19.000 Zuschauern den Anfang machte. Es ist schon eine ordentliche Hausnummer, wenn sich so viele Menschen auf den Weg zum beschaulichen See und einer der schönsten (weil sehr atmosphärischen) Eventlocations der Region machen. Da kann man schon mal 2-3 km vom Parkplatz an der Bundesstraße bis zum Konzertgelände laufen. Und die überaus vielen Kinder hatten nicht unbedingt gute Sicht. Trotzdem ist das Strandbad wundervoll geeignet, liegt die Bühne doch geographisch unten und das Publikum steht in den sanft aufsteigenden Hängen – mit wundervollem Blick auf den See in der Abendsonne. Das Wetter hatte mitgespielt. Was will man also mehr?

Vermutlich in Anbetracht der großen Kinderschar unter den Zuschauern (und damit es nicht zu spät wird) machte Support Lutz Rode schon eine Viertelstunde früher als geplant den Einheizer. Der Singer / Songwriter stammt aus der Region und erzählte von seinen Gefühlen, als er durch Neunkirchen fuhr, wo er zur Schule gegangen ist. Eine Frage, wer im Publikum ihn vielleicht von früher kennt, wurde mit einigen zögerlich gestreckten Händen beantwortet. Immerhin. Genau wie Mark Forster, der aus dem pfälzischen Winnweiler stammt, ist auch Lutz vom Land ins hippe Berlin geflüchtet.

30 Minuten lang gab es akustische Musik eines Trios, wobei Lutz‘ Gesang durch Gitarre und Keyboard unterstützt wurde. Songs wie „Kalte Tage“ sowie das überaus passende „Zuhause“ stimmten die Anwesenden auf den Abend ein und es erfolgte mehr als wohlwollender Applaus. Um 19.45 Uhr kündigte Rode dann euphorisch den Headliner an. Okay, werden sich einige gedacht haben – bis der auftritt, dauert es noch einige Zeit. Aber überraschend früh war schon Bewegung hinter der Bühne. Angeleuchtet von einem Kamerateam konnte man die ersten Bandmitglieder beobachten. Und tatsächlich: Um 20 Uhr (zu einer recht frühen Open-Air-Zeit) startete die große Show.

Mark Forster vor 19.000 Leuten. Spannend, wenn man die Entwicklung vom kleinen SWR 3-Hit zum Medienwunder betrachtet. Und vor allem in der Region hat er zuerst vor weniger als 300 Leuten die Tufa Trier gerockt, dann als Sidekick mit Sido die Europahalle, schließlich das Open Air vor der Porta und die Königsdisziplin: Arena Trier. Damit war die Zuschauerkapazität in Deutschlands ältester Stadt erschöpft und es konnte nur noch das Gelände in Losheim herhalten.

Da MusicHeadQuarter bei all diesen regionalen Ereignissen mit dabei war, hier mal die Zusammenstellung der Berichtlinks:

Mark Forster ist immer noch auf „Liebe“-Tour, benannt nach dem aktuellen Album. So verwundert es nicht, dass die Setlist sich gegenüber der Clubtour, die ihn im Februar auch in die Garage Saarbrücken führte, kaum geändert hat. Er startete mit „Flash mich“, das er allein mit Gitarre am vorderen Bühnenrand vortrug. Der Jubel war grenzenlos, schon bevor mit „Einmal“ die große Show mit fulminanter Bandbesetzung und LCD Wänden begann. Mark hatte groß aufgefahren mit Backgrundgesang, mehreren Gitarren und Blechbläsern im Bigbandsound. Trotzdem war er nah an den Leuten, wie eh und je. Schnell war man einander vertraut und das komplette Losheimer Publikum wurde kurzerhand als „Losi“ abgekürzt.

Den „Lalala“-Chor zu „194 Länder“ hatten die Zuschauer ebenso schnell drin wie das eingeübte Handklappern und Armeschwenken. So unscheinbar Forster auch immer noch wirkt, so stark ist sein Charisma auf der Bühne. Und das funktioniert bei jung und alt. Die Kinder kreischten, die Erwachsenen schmunzelten. So geht generationenübergreifendes Entertainment. Mark versuchte auch Unmögliches, nämlich Pfälzer und Saarländer zu vereinen. Er erzählte von Winnweiler, ca. 70 km entfernt, und dass er ja eigentlich in der Region zuhause ist. Daher sei es an der Zeit, eine Brücke vom Saarland in die Pfalz zu schlagen. Pustekuchen – es gab Buhrufe. Die einzige Mission des Abends, die zum Scheitern verurteilt war.

Erster Höhepunkt für mich war das ruhige „Flüsterton“, dargeboten in einem Lichtermeer. Leider wurde deutlich, dass ruhige Momente auf einem Open Air nicht immer gewinnbringend sind. Der Schwätzfaktor rundherum stieg merklich an. Ein Grund vielleicht, dass das berührende „Nathalie“ aus der Setlist gefallen ist. Stattdessen gab es nach rund einer Stunde die Bandvorstellung und ordentlich Feierlaune im orchestralen Sound. „Everybody klatsch“ hieß die Devise.

Immerhin wagte sich Mark für „Genau wie Du“, ein Stück, das seinen Vater besingt, allein ans Piano. „Es ist schwer, über Gefühle zu reden“, sagte er. Singen aber geht, wie man erleben durfte, um gleich darauf eine akustische Version von „Kogong“ zu genießen, die zu einem Mitsing-Refrain animierte.

Mark lieferte auch die üblichen Handy-Liveschaltungen zu Freunden, die nicht anwesend waren. Michael Patrick Kelly meldete sich verschlafen aus Amerika und Sido sang aus der Ferne seinen Part von „Danke Danke“ ein. Alles zu perfekt, als dass es echt gewesen sein könnte, aber auch die Illusion der Stargäste machte Spaß.

Das große Finale kam mit „Wir sind groß“ und „Au revoir“. Viele machten sich danach schon auf den Heimweg, doch es war klar, dass noch große Hits fehlten. Im Zugabenblock, der um 21.40 Uhr startete, gab es zunächst ein Medley startend mit Marks erstem Hit „Auf dem Weg“. Dann machte die Hymne „Chöre“ das Konzert zum Stadionevent: begeisterte Menschen, Mitsingen, ein nicht enden wollender Konfettiregen und die schöne Lightshow dazu – die Atmosphäre war genial und ergreifend. Zum Runterkommen gab es das ruhige „Bauch und Kopf“. Damit endete sie Show pünktlich um 22 Uhr. Trotz Stau verlief die Abreise friedlich. Es hatte sich mal wieder bewährt: das Strandbad Losheim als hervorragendes Konzertgelände und Mark Forster als Entertainer für alle Generationen. Chapeau.

Setlist – Mark Forster, 16.8.2019, Strandbad Losheim am See

Flash mich (akustisch)
Einmal
194 Länder
Für immer Forever
Killer
Zu dir (weit weg)
Nimmerland
Königin Schwermut
Flüsterton
747
Irgendwann happy
Sowieso
Karton
Genau wie du (akustisch)
Kogong (akustisch)
Danke Danke (Einspieler Sido)
Comeback
Wir sind groß
Au revoir
Auf dem Weg / Like a lion / Stimme (Medley)
Chöre
Bauch und Kopf

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Supervision
Supervision
  • Audio-CD – Hörbuch
  • Four Music Local (Sony Music) (Herausgeber)

Letzte Aktualisierung am 23.03.2024 um 04:11 Uhr / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API / Bezahlte ANZEIGE