Die Entstehungsgeschichte der Supergroup um Alice Cooper und Johnny Depp beginnt mit einer Legende: 1972 wurden die Hollywood Vampires in der oberen Bar eines Clubs auf dem Sunset Strip namens „Rainbow Bar & Grill“ geboren. Es war ein Treffpunkt für die Rockstars, die in L.A. lebten oder dort zu Gast waren. „Um dem Club beizutreten, musste man nur alle anderen Mitglieder unter den Tisch saufen“, sagt Alice Cooper, ein Gründungsmitglied der Vampires. „In einer typischen Nacht spazierte ich in den Club und John Lennon, Harry Nilsson, Keith Moon – der gewöhnlich ein Pagen- oder Chauffeurskostüm trug –, Bernie Taupin, Jim Morrison und Mickey Dolenz waren da“, so Alice.
Vor drei Jahren kamen Alice und sein guter Freund Johnny Depp zusammen und beschlossen, dass der Geist der Hollywood Vampires wieder aufleben sollte – nur ohne das Trinken. Ein Wohlfühlort für große Künstler, um dort abzuhängen, zu lachen und zusammen zu spielen. Die Hollywood Vampires erwachen wieder zum Leben mit der Veröffentlichung des neuen Albums „Hollywood Vampires“. Alice und Johnny erhielten Verstärkung von Joe Perry, der mit beiden langjährig befreundet ist, und die Aufnahmen begannen: Ein Tribut an die originalen Hollywood Vampires.
In den folgenden zwei Jahren schlossen sich der Produzent Bob Ezrin und ein sagenhafter Trupp von heutigen Vampiren an: Perry Farrell, Dave Grohl, Sir Paul McCartney, Joe Walsh, Slash, Robbie Krieger, Zak Starkey, Brian Johnson und Kip Winger nahmen Titel ihrer alten Freunde und Helden auf. Das Ganze ist in dem Sinn ein echtes Alice Cooper-Album, da er einen Großteil der Songs bereits auf seiner „Raise The Dead“-Tour spielte und in einer gigantischen Show die toten Seelenverwandten zum Leben erweckte.
Erzählt wurde die Geschichte von Alice im Jenseits, der auf verstorbene Größen der Rockmusik trifft und deren Songs covert. So vereinte er die Musik von Generationen in einer furiosen Show. Und die Hollywood Vampires sind eine hervorragende Gelegenheit, aus dieser Idee mehr zu machen als ein hundsgewöhnliches Coveralbum. „My Generation“, „Whole Lotta Love“, „Break On Through“, „Jeepster“ und „Another Brick In The Wall“ (verknüpft mit Coopers Klassiker „School‘s Out“) – muss man da noch mehr sagen?
Eingerahmt wird der Klassiker-Reigen von zwei eigenen Songs, die die Geschichte der Vampires erzählen. „Raise The Dead“ enthält ein Intro, das Sir Christopher Lee kurz vor seinem Tode eingesprochen hat, und „My Dead Drunk Friends“ ist der ultimative Liebesbeweis an die verblichenen Weggefährten. Wer auf Rock’n’Roll der guten alten Schule steht, bekommt hier die Vollbedienung.