Normalerweise kennen wir die Polit-Punker aus Pittsburgh ja eher mit lauten Tönen. Ein hohes Sendungsbewusstsein hat die Band, das sie mit schrillen Klängen und viel Tamtam an die Fans bringt. Das bedeutet normalerweise Circle Pits und viel Energie. Um so mehr lässt aufhorchen, wenn Anti-Flag für ihr neues Album plötzlich relativ ruhige, akustische Töne erklingen lassen.

Es ist noch kein Jahr her, da veröffentlichte die Band das zweite Album ihrer „American“-Serie mit dem Titel „American Fall“. Begonnen hatte die Band diesen Zyklus mit dem 2015er Studioalbum „American Spring“. Und seit 28. September gibt es den dritten Streich: „American Reckoning“. Anti-Flag nahmen für dieses Album einige Songs der letzten beiden Studiowerke im akustischen Gewand neu auf. Zusätzlich dazu covert die Band Stücke von John Lennon, Buffalo Springfield und Cheap Trick.

Die Songauswahl entspricht der turbulenten politischen Lage in den USA und es wird klar, dass die Band trotz der leisen Töne recht laute Statements in die Welt schickt, um Krieg, Imperialismus und mit Füßen getretene Menschenrechte anzuprangern. Zu solcherlei akustischen Rockhymnen passen dann auch „Gimme Some Truth“ (im Original von John Lennon) und Springfields Protestsong „For What It’s Worth“.

Der Spaßfaktor ist trotz der reduzierten Instrumentierung erstaunlich hoch. Und live wird es ja ohnehin wieder ordentlich zur Sache gehen.