Es ist ein Genuss, wie sich Frontfrau Charlie Rolfe durch die Lyrics singt, schreit und growlt. Das hat man nicht oft im Metalcore, wie ihn As Everything Unfolds auf ihrem neuen Album „Within Each Lies the Other“ bieten. 2018 hatte eine EP mit dem Titel „Closure“ Lust auf mehr gemacht – jetzt ist es endlich soweit. Das Debütalbum erschien Ende März.
„Dieses Album repräsentiert das Beste und Schlimmste von uns selbst – unsere Wut, Traurigkeit, Rache und unser Glück“, sagt die Sängerin. „Wir können nicht immer die besten Versionen von uns selbst sein. Und manchmal muss man durch die harten Passagen reisen, damit das Glück am Ende existiert. Das Leben ist ein Weg des Bedauerns und der Errungenschaften. Man muss jeden Aspekt davon berücksichtigen, um die Person zu schaffen, man jetzt ist.“ So erklärt sich auch der philosophische Albumtitel: Die Dinge bedingen einander.
Musikalisch geht es durch aggressive Riffgewitter, die sich mit akustischen Passagen und schönem Klargesang abwechseln. Die Grundeinstellung des Albums ist allerdings energisch und aggressiv. Die Band besteht aus Frontfrau Charlie Rolfe, den Gitarristen Adam Kerr und Owen Hill, Bassist George Hunt, Keyboarder Jon Cassidy und Schlagzeuger Jamie Gowers. Die Keys nehmen durchaus breiten Raum einen und verleihen manchen Stücken eine elektronische Note, die ein Stück weit in poppige Gefilde führt.
Die Melodien sind frisch und das Zusammenspiel ist handwerklich mehr als solide umgesetzt. Es ist vor allem die Vielseitigkeit von Charlie Rolfe, die das Geschehen ausmacht. Sie hält den Laden zusammen, wechselt zwischen lauten und leisen Passagen und bringt ihre ganze Energie mit ins Spiel. So dürften die gut 40 Minuten Albumlänge altmodischen Headbangern ebenso gefallen wie den Romantikern, die sich sonst an Nightwish und Evanescence erfreuen.