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Coldplay "A Head Full Of Dreams"

Unsere Wertung: 7 von 9 Punkten.

Coldplay: Optimismus statt Liebeskummer

Die Stilwechsel von Album zu Album sind seit langem Coldplays Markenzeichen. Vermutlich ist es die akute Gemütsverfassung von Chris Martin, die dem jeweils neuen Werk seine Stimmfarbe gibt. Im Prinzip hat man selbst einen Trend kreiert, den Britpop in eine virtuose, warme, gefühlvolle Richtung geführt und mit Alben wie „A Rush Of Blood To The Head“ sowie „X & Y“ Musikgeschichte geschrieben. Und dann kam das hymnische „Viva La Vida“ mit Anleihen an Radiohead, Travis und vor allem U2. Der musikalische Höhepunkt der Karriere? Es scheint so.

Danach gab es nur noch kleinere Brötchen: „Mylo Xyloto“ sehr experimentell mit elektronischen Pophymnen – und dann als Höhepunkt der Introvertiertheit das vor Selbstmitleid triefende, melancholische „Ghost Stories“. Die Trennung Martins von Gwyneth Paltrow hatte ihre Spuren hinterlassen. Durch solche Phasen muss wohl auch ein weltweiter Superstar durch. Und mental gestärkt kann es mit einem Album weiter gehen, das im Sound ebenso optimistisch klingt wie der Albumtitel „A Head Full Of Dreams“. Selbst das Cover bietet eine kaleidoskopische Farbenfreude.

Wie von Coldplay gewohnt, macht es wenig Sinn, den Longplayer auseinander zu pflücken. Ich kann und will ihn nur als Gesamtkunstwerk betrachten und bewerten. Es gibt eine Reihe lebensbejahender Momente, beispielsweise die Single „Adventure Of A Lifetime“ und das mit Beyoncés Stimme versehene „Hymn For The Weekend“. Ruhiger wird es mit „Everglow“ – und vor allem „Army Of One“ lässt im introvertierten Modus die alte Travis-Melancholie durchschimmern. Nur die stakkato-artigen Streicher, die lange Zeit so symptomatisch für Coldplay waren, sucht man vergebens. Der alte Bombast schimmert aber zumindest beim Abschluss „Up & Up“ durch.

Irgendwie ist „A Head Full Of Dreams“ weder Fisch noch Fleisch. Keine wirklich schlechten Stücke, aber auch keine Ausreißer nach oben. Coldplay haben vielleicht das perfekte Popalbum geschrieben, das dem Massengeschmack unserer Zeit entspricht. Doch wenn ich dann die zahlreichen Fernsehauftritte sehe, fehlt der Enthusiasmus, der Coldplay früher so stark machte. Schade eigentlich.

Coldplay - A Head Full Of Dreams
Coldplay – A Head Full Of Dreams
  • A Head Full Of Dreams
  • Birds
  • Hymn For The Weekend
  • Everglow
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Letzte Aktualisierung am 25.04.2024 um 04:59 Uhr / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API / Bezahlte ANZEIGE