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Söhne Mannheims "MannHeim"

Unsere Wertung: 7 von 9 Punkten.

Die Söhne holen den Mann heim

Die Söhne Mannheims und Xavier Naidoo sind wiedervereinigt. Für viele Hater des Soul-Barden keine gute Nachricht, aber ich muss sagen: Er gehört einfach dazu. Und ich bleibe bei meiner Meinung, dass er nicht nur zu den besten Stimmen Deutschlands gehört, sondern auch unendlich viel für die deutschsprachige Musik getan hat. Sei es durch seine Musikformate, die (Wieder-)Entdeckung von Künstlern wie Gregor Meyle und Wirtz, die Bekehrung von Sarah Connor und Yvonne Catterfeld zu leidenschaftlicher Musik u.v.m.

Das Album „MannHeim“ hat ihn also erneut mit an Bord. Und trotzdem sind die Söhne schon lange kein verkapptes Soloprojekt mehr. Auch Henning Wehland, Rolf Stahlhofen, Instrumentalisten wie Michael Herberger, Mathias Grosch und Florian Sitzmann haben sich längst frei geschwommen und zählen zur Spitze der deutschen Musikszene.

Was auffällt: Die Söhne wenden sich ab von den religiösen Zion-Wortspielen und wenden sich ihrer Heimat Mannheim verstärkt zu. Ein nostalgisches Bild der Quadrate-Stadt ziert gar das eigentliche Albumcover, das sich im ebenfalls quadrat-lastigen Pappschuber versteckt. Und überhaupt ist das Album politischer geworden. Da läuten sicher einige Alarmglocken. Man wirft Xavier schließlich eine Nähe zu den Reichsbürgern vor. Ich glaube, dass er sich mit seiner liberalen Einstellung einfach vergaloppiert hat. Und doch gibt ein Text wie „Marionetten“ Anlass zum Nachdenken. Zumindest, wenn man den Söhnen böse will. Ansonsten sollte er einfach unter Meinungsfreiheit und Gesellschaftskritik fallen.

„Wir sind als Band dort, wo das Momentum mit uns gleichzieht. Viel mehr Leute verstehen, dass wir nicht nur Worte aneinanderreihen, sondern uns um eine gesellschaftliche Veränderung bemühen“, so Xavier Naidoo. „Wir haben nie etwas anderes gemacht, wir springen auf keinen Zug auf. Das sind einfach wir.“

Eigentlich ist die Musik weniger bissig, als wir das von den Söhnen gewohnt waren. Es gibt kaum aggressive Rap-Parts, stattdessen gefälligen HipHop und beatlastigen Pop. Auf jeden Fall finde ich das Album musikalisch besser als die letzten Solowerke von Xavier Naidoo. Und der hat es zudem nicht nötig, sich in den Vordergrund zu singen, sondern lässt das Kollektiv hochleben. Es gibt philosophischen Glanz in „Frühling“ und auch Zugeständnisse an die Kritiker in „Verzeihung“. „Kinder“ werden ebenso besungen wie der Wunsch nach „Nie mehr Krieg“. Ein typisches Söhne-Album eigentlich. Viele werden es lieben, viele werden es hassen.

Söhne Mannheims - MannHeim
Söhne Mannheims – MannHeim
  • Audio-CD – Hörbuch
  • Zielgruppen-Bewertung: Freigegeben ohne Altersbeschränkung
  • Söhne Mannheims Gmbh (1) (Tonpool) (Herausgeber)

Letzte Aktualisierung am 2024-11-08 at 17:44 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API / Bezahlte ANZEIGE