Im Nachbarland sind die fünf Jungs aus der Steiermark bereits seit ihrem Debütalbum vor zwei Jahren eine große Nummer. Das Album „Alles OK?“ stieg auf Anhieb in die österreichischen Charts ein, erreichte dort Platz 5 und hielt sich ganze 38 Wochen lang in der Hitparade. Dafür erhielten Tagträumer den Amadeus Award 2015 als beste Band des Jahres. Dem Erfolg voraus gegangen war eine spannende Casting-Laufbahn. Sänger und Songwriter Thomas Schneider schaffte es bei „Die große Chance“ ins Halbfinale. Danach gründete er mit Freunden die Band Tagträumer und man belegte bei „Herz für Österreich“ den fünften Platz. Keine Wahnsinnskarriere bis dahin, doch der Erfolg beweist mal wieder, dass es am Ende nicht unbedingt die Sieger sind, denen eine Castingshow für die Zukunft weiterhilft.
„Alles OK“ war jedenfalls ein Glücksgriff. „An diesem Punkt hätte man eigentlich einen ganz entspannten Schlussstrich ziehen können und den wunderschönen Wahnsinn für immer, so wie er war, in Erinnerung behalten“, sagt Tom. Mit Anfang 20 zur Ruhe setzen war dann aber irgendwie doch keine Option, und so entschieden sich die Freunde nach einer Tour und unzähligen Promoterminen erst einmal für die zweitbeste Variante: Urlaub. In Malaga wollte man zur Abwechslung einfach mal wieder als Freunde Zeit miteinander verbringen. „Und dann saßen wir in der ‚Casa Mango’ zwischen Orangen- und Zitronenbäumen, mit einem Sonnenuntergang, in den man sich einfach verlieben muss – und schrieben neue Songs“, erinnert sich Tom lachend. Der Anfang für Album No. 2 war gemacht. Die Produktion fand in Berlin statt und „Unendlich gleich“ war die erste Auskopplung, bevor am 4.8. die neue CD erschien.
Tagträumer machen recht sanfte Popmusik, ohne dabei Gefahr zu laufen, in die Schlager-Schiene zu verfallen. Stattdessen gibt es sehr hymnische Songs in deutscher Sprache, wie man dies von Revolverheld kennt. Die Themen umfassen das ganze Alltagsspektrum von Beziehungen, der Unterschiedlichkeit von Menschen, die sich einander nähern und dann wieder entfernen. Man weiß zu feiern und drückt das in fröhlichen, bislang auch melancholischen Melodien aus. Die 14 Songs gehen schnell ins Ohr und reißen mit. Moderner deutschsprachiger Pop mit einem unwiderstehlichen Hook – besser kann man Tagträumer nicht beschreiben.