Der schottische Singer-Songwriter Gerry Cinnamon aus Glasgow ist hierzulande leider kaum bekannt. Das sollte sich schleunigst ändern, denn er versteht es, seine Zuhörer zu fesseln und mit hymnischen Songs zu betören. Zwei Alben sind inzwischen erschienen und in die UK-Charts eingestiegen. „Erratic Cinematic“ aus dem Jahr 2017 erreichte inzwischen über 300.000 Verkäufe und „The Bonny“ erreichte 2020 auf Anhieb die Chartspitze.
Dabei hatte es Gerard Crosbie zunächst nicht einfach. Er spielte zur Schulzeit bei The Cinnamons, woraus sich der Künstlername ableitet. In Glasgow machte er vor allem regional als Open-Mic-Künstler von sich reden und konnte Preise als bester Livekünstler gewinnen. Da es allerdings finanziell nicht so gut um ihn bestellt war und ein Plattenvertrag ausblieb, finanzierten Fans sein Debütalbum, das schließlich zum Langläufer in den Charts wurde.
Im Jahr 2022 gab es zum Ende der Pandemie ein gigantisches Heimspiel im Glasgower Hampden Park, das an zwei Abenden 100.000 Zuschauer*innen anlockte. Ein gigantisches Konzert, das die Nähe Gerrys zu seinen Fans deutlich macht. In der Setlist finden sich Stücke der ersten beiden Alben und ein Vorgeschmack auf das kommende Werk. Zudem wird Billy Connollys „I Wish I Was In Glasgow“ einzigartig zelebriert.
Auf zwei Silberlingen bekommt man die ganze Bandbreite des Schotten gezeigt – von folkigen Rocksongs und Hymnen, die manchmal an Runrig erinnern. Gerry singt, akustisch begleitet, mit breitem schottischen Akzent. Doch man muss die Texte gar nicht verstehen. Es reicht aus, das begeisterte Publikum im Hintergrund zu hören. Was für ein gemeinschaftlicher Rausch, der mich auch als Hörer zuhause mitreißt.