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Gilbert O’Sullivan "Driven"

Unsere Wertung: 7 von 9 Punkten.

Ein aus der Zeit gefallenes Schmuckstück

Gilbert O’Sullivan wurde 1946 als Raymond Edward O’Sullivan im irischen Waterford geboren. Sein größter Hit „Alone Again (Naturally)“ dürfte nur denjenigen noch bekannt sein, die in den 70er Jahren auf Braut- oder Bräutigam-Schau gingen und ihn in der Disco für einen langsamen Engtanz nutzten. Auch das tanzbare „Get Down“ und die Ballade „Clair“ waren überaus erfolgreich und wurden in den Discotheken landauf landab gespielt.

Seine Karriere kam durch einen Rechtsstreit mit Label und Management komplett zum Erliegen, doch in den 90ern schaffte er ein respektables Comeback – erstaunlicherweise vor allem in Japan. Danach erschien fast alle zwei Jahre ein neues Album, zuletzt 2018. Nun hat der 75jährige nach vier Jahre Pause sein neues Werk „Driven“ auf den Markt gebracht.

Auf dem Cover des Albums wirkt er eher wie ein klassischer Pianist, doch es bleibt bei der bewährten Mischung aus Pop und Jazz, der an die abgeklärten Beatles-Werke der 60er erinnert. Einige psychedelische Ideen, etwas Soul und Blues – und das Piano spielt auf den meisten Tracks eine herausragende Rolle. Doch es geht auch mit Country-Rhythmen und Steel Guitar wie im Duett „Let Bygones Be Bygones“, in dem man ihm Mick Hucknall (Simply Red) zur Seite gestellt hat.

Gerade die Duette fallen angenehm auf. KT Tunstall schmettert sich mit Gilbert durch den Rock’n’Roll von „Take Love“. Da klingt der ältere Herr erstaunlich munter. Überhaupt ist er stimmlich noch immer ganz vorn dabei.

„If Only Love Had Ears“ wird von einem äußerst zarten Streicherarrangement umrahmt und ist wohl einer der schönsten Songs, die aus Gilbert O’Sullivans Feder stammen. „Es gibt einige Titel, die in Bereiche eintauchen, mit denen man sich bislang noch nicht auseinandergesetzt hat. Wir alle kennen Situationen, in denen Beziehungen scheitern oder Menschen Affären haben. Ich wollte an die Konvention aus den 1940er Jahren anknüpfen, auf die sich Paul McCartney mit seinem Song ‚Here There and Everywhere‘ bezog, wo es vor dem Hauptteil des Songs eine kleine lyrische Einleitung gibt“, sagt der Songwriter.

Auch wenn alles locker-flockig klingt, gibt es doch viele Songs mit ernstem Hintergrund. „Hey Man“ klingt wie an einen Gospel angelehnt und erzählt von einem Mann, der auf die Ergebnisse seiner Krebsuntersuchung wartet. „Let Me Know“ bezieht sich auf das erste Jahrzehnt von Gilberts Karriere und seine damalige Schwierigkeit mit engen Beziehungen.

„Driven“ ist ein Album vom alten Schlag. Mit Retro-Klängen, doch modern produziert und arrangiert. Ein aus der Zeit gefallenes Schmuckstück!

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