Das Cover der neuen Best-of-Compilation ist typisch für Jürgen Drews: smart und sympathisch mit Dauergrinsen, Koffer und Krone in der Hand. Durch seine zahlreichen Hits, besonders das “Bett im Kornfeld”, das in jeder Schlagershow abgenudelt wird, kennen ihn nahezu alle Deutschen, und seine Fans lieben ihn über alles.
Für die „ultimative Jubiläums-Best-of“ hat sich der König von Mallorca etwas ganz Besonderes einfallen lassen: Er legt kein Hitmix-Medley vor und auch keine neue Zusammenstellung der alten Studio-Songs, die ohnehin schon jeder kennt. Stattdessen hat er sich das Who-is-who der aktuellen Schlagerszene mit an Bord geholt, die ihrem Vorreiter huldigen und ihn in Duetten unterstützen.
In der illustren Riege finden sich Ben Zucker, Kerstin Ott, Matthias Reim, Otto Waalkes, Howard Carpendale, Klubbb3, DJ Ötzi, Giovanni Zarrella, Ross Antony, Maite Kelly, Bernhard Brink, Mickie Krause, Stefan Mross, Thomas Anders, Hermes House Band, Sotiria und seine Tochter Joelina Drews.
Spötter könnten jetzt behaupten, dass er die Duettpartner nur dabei hat, weil mit 75 Jahren die eigene Stimme nicht mehr mitmacht. Doch weit gefehlt! Jürgen könnte das ohne Probleme allein stemmen. Davon konnte ich mich erst Anfang des Jahres (einer der letzten Konzertbesuche vor Corona) bei Silbereisens „Schlagerfest XXL“ überzeugen.
Das Album vereint Frühwerke ebenso wie Klassiker und die neusten Hits, angefangen natürlich mit „Ein Bett im Kornfeld“, das er mit der Hilfe von Ben Zucker in die Gegenwart holt, über „Irgendwann, irgendwo, irgendwie“, das als Duett mit Kerstin Ott zum Tanzen und Träumen einlädt, bis hin zu „Ich bau dir ein Schloss“, auf dem Jürgen zusammen mit Matthias Reim den gemeinsamen Status als Schlager-Legenden angemessen feiert.
Bei „Es war alles am besten“ gibt sich mit Howard Carpendale, der im Januar ebenfalls die Wegmarke 75 erreichen wird, einer der größten Altmeister die Ehre und „Barfuss durch den Sommer“ wird durch DJ Ötzi zum Tanzflächenhammer.
Eine Besonderheit stellt auf jeden Fall der Titel „Am Ende dieser Zeit“ mit Maite Kelly dar, den die Künstlerin explizit für Jürgen geschrieben hat. Schon im Zusammenspiel mit Roland Kaiser zeigte sich Maite als zeitgemäße Songwriterin und führt dies hier gekonnt fort.
Die geheimen Höhepunkte sind jedoch die brandneuen Hits „Unfassbar“ und „Was einmal war das kommt nie wieder“, auf denen er zeigt, dass er sich nicht auf seinen Lorbeeren ausruht und immer noch als Hitmaschine taugt. Sehr schön ist auch „We´ve got tonight“ – eine Powerballade, die Jürgen mit seiner Tochter Joelina singt und die ihn von einer ganz neuen, emotionalen Seite zeigt.
Erschienen ist „Das Ultimative Jubiläums-Best-ff” in zwei Versionen: Als Standard-Album mit 20 Songs sowie als limitierte Deluxe-Variante. Deren Highlight ist ein üppiges, liebevolles Fotobuch mit den schönsten Bildern aus seiner gesamten Karriere. Neben dem regulärem Album enthält das Deluxe-Paket auch eine zweite CD mit einem zirka 30-minütigen Mega-Hit-Mix. Also doch.