The Cold Stares werden von der Musikwelt oft liebevoll als Südstaaten Band bezeichnet, obwohl sie ein modernes Blues-Rock-Power-Trio aus Indiana sind und damit eher im mittleren Westen angesiedelt. Nichtsdestotrotz haben Musik und Songwriting der dreiköpfigen Band eine gewisse Südstaatenqualität.
Chris Tapp und Brian Mullins gründeten die Band 2009 als Duo und veröffentlichten die ersten vier Alben in Eigenregie. Seit 2021 steht man nun bei der Mascot Label Group unter Vertrag und die Band ist mit dem Bassisten Bryce Klueh seit kurzem zum Trio angewachsen.
Das aktuelle Werk „The Southern“ ist bereits das siebte Studioalbum und zeigt neue klangliche Horizonte. Fuzz-Gitarren, Riffs nach Art von Led Zeppelin und flinke Improvisationen im Cream-Stil sind ebenso zu hören wie Anspielungen auf den Delta-Blues. „Unsere Version des Südens ist anders. Als Brian und ich jung waren, saßen wir mit den alten Jungs in der örtlichen Lodge zusammen, die spielten damals immer noch die alten Hits von Bad Company, Robin Trower und AC/DC, gemischt mit Country und Southern Rock“, sagt Tapp.
Tapps cineastisches Songwriting ist geprägt von den Geschichten, die ihm sein Großvater erzählte; einige davon waren so wild wie der Westen im 19. Jahrhundert. Es ist nur angemessen, dass The Cold Stares auf „The Southern“ einen Song namens „Coming Home“ haben. Es ist ein klagendes, bluesiges Lied.
„Blow Wind Blow“ versprüht ein unheilvolles Classic-Rock-Gefühl mit einem Text, der von der Dust-Bowl-Ära in Oklahoma inspiriert ist. „In dem Song geht es darum, wie harte Zeiten jemanden zurück in deine Arme treiben können, damit du ihm helfen kannst“, verrät Tapp.
„Mortality Blues“ ist ein unheimlicher moderner Delta-Blues, voll von eindringlichen Südstaaten-Bildern und Themen, darunter auch ein Thema über den mythologisierten Bluesgitarristen Robert Johnson. Bei diesem Song muss Tapp an seinen Kampf gegen seine Krebserkrankung und sein Überleben denken. Eine Passage im Song lautet: „I can’t see how some folks set their mind on dying / When I’m doing my best, just to stay alive / And I can’t see how some folks set their mind set on dying / When I’m doing my best just to stay alive.“
The Southern gibt der Band die Möglichkeit ihre Südstaaten-Wurzeln zu teilen. „Als es an der Zeit war, dieses Album aufzunehmen, habe ich darüber nachgedacht, dass uns jeder dieses Southern-Rock-Etikett verpasst hat, und beschlossen, absichtlich Songs zu schreiben, die das erforschen“, sagt Sänger und Gitarrist Chris Tapp. Mission gelungen!