Urban Project sind eine vierköpfige Band aus Aachen, die alternative, bisweilen progressive Popmusik zu bieten hat. Drei Jahre hat das Quartett an acht frischen Stücken gearbeitet, die zusammengenommen gut 38 Minuten Spielzeit ergeben. „All Up“ erscheint nicht auf CD, sondern auf zweiseitiger Vinyl-LP.
Ich muss sagen, dass ich mich schwer tue mit der Mischung aus Pop-Tunes, Rock und Jazz-Akkorden. Da geht es manchmal bunt durcheinander und nur die kräftige Stimme von Yen Anetzberger hält das Ganze zusammen. Die Sängerin ist gemeinsam mit dem Gitarristen Urban Elsässer auch Komponistin der Songs.
Die Platte huldigt einem Londoner Sound der frühen 80er Jahre. Es gibt große melodische Momente wie den umspielten Titelsong „All Up“. Nervig finde ich dann aber das elektronische Gewimmel von „Zero One“. „Summer“ liefert schöne akustische Klänge, die sich zwischenzeitlich in hymnische Momente umformen.
„Burn Out“ gibt sich jazzig-verträumt, während „Soul“ im Bigband-Sound schwelgt. Der Longtrack „Home“ liefert eine siebeneinhalbminütige Instrumentenschlacht bevor „The River“ das Album relativ sanft ausklingen lässt.
Was hier passiert ist alles – aber eins nicht: langweilig. Wer sich an den verrückten Rhythmen von Frank Zappa erfreut und auch ansonsten experimenteller Musik gegenüber aufgeschlossen ist, sollte auf jeden Fall ein Ohr riskieren.