Ein Rockfestival im „Dorfpark Dumpert“. Hört sich nicht unbedingt nach einem „place to be“ an. Bis man mal dort war! Was die Crew vom Keller Rockwerk hier seit Jahren im kleinen Hochwaldort Kell am See auf die Beine stellt, kann man gar nicht genug loben. Viele gute Coverbands haben schon beim ROCK-A-PARK gespielt. So heißt das Festival, das jährlich im Juni stattfindet. Doch diesmal ist man noch einen großen Schritt weiter gegangen und hat ein Line-Up mit Bands zusammengestellt, die hauptsächlich ihre eigenen Songs spielen. Ein gewagter Schritt, der mit fast 1200 begeisterten Besuchern belohnt wurde.
Der Keller Rockwerk e.V. macht übrigens keinen Gewinn mit seinem Festival, sondern spendet den kompletten Erlös! In diesem Jahr an die Organisationen „Lichtblick“ und „Papillon Trier“, die Kinder aus mit Krankheiten belasteten Familien unterstützen, an das IGS Projekt „Ruanda“ und an eine Familie aus Osburg, die einen schweren Schicksalsschlag erlitten hat. Wo findet man heute noch eine solche Solidarität, wenn nicht im Metal?
Ihr seht hier unsere Fotogalerien von „WILL G FOTO“. Wir starten direkt mit dem Headliner, den EMIL BULLS, die zu später Stunde (Start um 23 Uhr) den kompletten Abriss gefeiert haben. Was für eine Sause – mit Stagediving, Circle Pits und einer Menge, die den ganzen Tag über trotz Rekordtemperaturen in krasser Feierlaune war.
Den Anfang machten aber nachmittags PROJECT 54. Als Schülerband gefeiert, als Newcomer, die „an jeder Steckdose der Grossregion“ spielen, belächelt und nach drei Studioalben auf der Bühne bei Rock am Ring als Aushängeschild für regionale Pop-Punk Musik und spontanem Entertainment anerkannt. Songs, die ins Ohr gehen- aufgelockert mit Cover der American Pie-Ära, die niemanden mehr still stehen lassen.
Focus. stehen für energiegeladene Live-Auftritte, qualitativen Punkrock, nostalgische Texte und drückende Riffs. Focus. überzeugen mit ihrem unverkennbaren Talent – schon jetzt haben sie das Zeug die nächsten Lieblings Festival Headliner der Republik zu werden. Anfang Juli feierten sie ihren Release von „Kein Album“ direkt mit ausverkaufter Release Show in Riesa. Und auch in Kell am See überzeugten sie durchweg!
Kurzfristig eingesprungen sind TENSIDE für SETYOURSAILS, deren Frontfrau Jules erkrankt ist. Auf „Come Alive Dying“ bewegt sich die Münchner Modern Metal-Formation in einer Zone zwischen Apokalypse und kreativer Neugeburt – eine stilistische und inhaltliche Gratwanderung, mit der das Quartett 2024 völlig neue Maßstäbe in seinem Genre setzt!
Und ganz wichtig natürlich: ein Publikum in derber Feierlaune. Pralle Sonne und mehr als 30 Grad konnten sie nicht schocken. Es war ein grandioses Fest im Dorfpark, das Kell am See nicht so schnell vergessen wird!