„Nächster Halt: Keupstraße.“ Zum gefühlt 500sten mal ist man zu Gast im Kölner Palladium. Heute um sich Hollywood Undead mit Attila anzusehen. Ausgestiegen versorgt man sich noch eben bei der Tankstelle gegenüber der Station mit einer köstlichen Dose schwarzem Faxe um auf dem Weg zum Palladium noch Menschen zu treffen die man kennt, welche dann noch brüderlich ihren Jägermeister teilen, womit der Startschuss für einen guten Abend gefallen ist.
Angekommen in der Halle wird ,wie so oft von vielen Menschen auf Konzerten, zunächst der Merchandisestand aufgesucht um sich erst frischer Kleidung zu versorgen. Jacken weg, Bier geholt und ab vor die Bühne. Den Abend eröffnen werden die Party-Metal-Rapper von Attila.
Nachdem diese mit einem Intro die Bühne betreten geht der Abriss auch schon ohne weitere Verzögerung los. Mit „Middlefingers Up“ hauen die Amerikaner ihren Kölner Fans gleich zu Beginn ein massives Brett vor den Kopf. Pits werden ohne Umwege eröffnet, Menschen und deren Gliedmaßen fliegen in hohem Bogen durch die Gegend. So hat sich Fronzilla, der polarisierende Frontmann von Attila, das vorgestellt. Die Band bedankt sich artig und legt gleich weiter los: „Shots for the Boys“ und „Payback“ fordern die Menge, und einige blaue Flecken. Auf der Bühne ist nicht viel zu sehen: Lediglich zwei Aufsteller mit dem Attila-Logo und ein Banner mit dem für „Parental Advisory: Explicit Content“-Schriftzug schmücken den Arbeitsplatz der Combo. Lightshow: Fehlanzeige. Alles Standard, macht aber nichts. Denn bei Mitgröhlpassagen wie „666 Party With The Devil Bitch“ braucht es keine verstärkende Show um Spaß zu haben. „Proving Grounds“, der Inbegriff des „Explicit Content“, zerstört nochmal richtig und lässt den letzten Meter in der Halle ausrasten. Nach „About That Life“ ist dann Schluss und die Partyformation von Hollywood Undead steht in den Startlöchern.
Es wird dunkel und sechs vermummte und maskierte Männer betreten die Bühne. Losgelegt wird mit „Unusal Suspects“ und „Undead. Letzteres lädt zum Hallengangshout ein. „Undead…Undead…Undead…“ tönt es aus den knapp 3500 Kehlen. Ein ebenso gelungener Auftakt wie der von Attila. Ebenso ist das Bühnenbild eher bescheiden, ein großes Hollywood Undead Banner ziert das hintere Ende der Bühne. Lichteffekte sind vorhanden, nicht aufdringlich oder besonders, jedoch zur Show passend und den Partymodus unterstützend. Es folgen Songs wie „Dead Bite“, „Bullet“ und Gravity, welche allesamt überzeugen können. Bis hierher ein rundum gelungener Auftritt. Das soll sich auch nicht ändern. Im Gegenteil. „War Child“ bereitet auf eines der Highlights an diesem Abend vor. Denn mit einer Coverversion vom Dropkick Murphys Klassiker „Shipping Up To Boston“ wird jetzt richtig aufgedreht. Alles hüpft, springt und singt lauthals den Refrain des Songs mit. Ein weiterer Höhepunkt des Abends: Die Band holt sich zu „Comin‘ in Hot“ Zuschauer auf die Bühne welche Gitarre, Bass und Schlagzeug übernehmen. Ob das eine zufällige Wahl oder geplant war sei mal dahin gestellt, der gewünschte Effekt wurde jedoch erreicht: Sympathiewerte sammeln. Zum Abschluss gibt es dann noch zwei absolute Pflichtsongs von Hollywood Undead: Mit „Everywhere I Go“ wird die Partymaschine nochmal richtig angeschmissen bevor „Here Me Now“ die Halle nochmal mitsingen und in Gedanken versinken lässt. Das war es dann auch. Die 18 Songs umfassende Setlist überzeugt auf ganzer Linie und macht Lust auf eine weitere Runde Hollywood Undead.