Als ich 1979 durch ihren Ohrwurm „I want you to want me“ auf die 1973 in Chicago gegründete Band Cheap Trick aufmerksam wurde, hätte ich nicht geglaubt, dass sie über 40 Jahre später noch immer präsent sein würde. Gerade haben Cheap Trick ihr 20. Studioalbum „In Another World“ veröffentlicht.
Drei der vier Urmitglieder sind noch an Bord und gehen stramm auf die 70 zu. Aber die Opis haben es immer noch drauf. Das ist keine lahme Mucke, sondern mitreißende Rockmusik, als wäre die Zeit stehengeblieben.
Zwei, drei Balladen befinden sich, jedoch ohne Kitsch, unter den 13 Songs, die mal rockig, mal eher poppig oder nach Rock’n’Roll klingen. Der Sound ist typisch für die Band, zeitlos, man fragt sich, woher sie die Power und die Ideen noch hernimmt. Sie haben (fast) alle einen hohen Wiedererkennungswert.
Meine Favoriten sind:
- „The Summer looks good on you“ (ein richtiger Wohlfühlsong),
- „Quit waking me up“ (klingt wie ein Spaziergang mit Seventies-Sound im Ohr),
- „In another world“ (der Titelsong erinnert mich ein wenig an ELO),
- „I’ll see you again“ (gefühlvolle Ballade) und
- „Gimme some truth“ (klingt nach John Lennon; die Band hatte 1980 an Lennons letztem Album vor seiner Ermordung, „Double Fantasy“, teilgenommen).
Von einem Comeback kann man nicht reden, da die Band in den vergangenen Jahren immer mal wieder ein Album veröffentlichte, wenn auch mit großem zeitlichen Abstand, aber auf jeden Fall ist „In another World“ bislang DIE Wiederentdeckung im noch jungen 2021.