Wenn die Pianoklänge des Openers „Silver Linings“ aus den Boxen klingen, erinnert das mich etwas an die feinen Jazz-Läufe von Bruce Hornsby. Und der erste Song mit Vocals – „Apologize“ – bestätigt genau dies: Elina besticht auf ihrem Debüt „Whatever Happens Now“ zu Beginn mit einer wundervollen Stimme zu klaren Pianoklängen. Dabei strahlt sie viel Melancholie aus, doch man findet auch eine große Stärke in ihrer Interpretation. Der Song handelt von der Erkenntnis, dass man aufhören muss, sein Leben für jemand anderen zu leben.
Während der gesamten Pandemiezeit zusammen mit zwei engen Freunden geschrieben, war „Whatever Happens Now“ eine therapeutische Erfahrung, die Elina half, Herausforderungen zu verarbeiten und zu überwinden, die sie zu dieser Zeit in ihrem persönlichen und beruflichen Leben konfrontierten. Das Album bietet eine Vielzahl unvergesslicher Singles, darunter „I Should’ve Danced More“, eine sanfte Erinnerung daran, dass das Leben kurz ist und gerade jetzt für uns geschieht.
Nicht alles ist Piano. „Before We Fall Asleep“ bietet eine sanfte Gitarre, die Elinas Stimme umschmeichelt. Bei „I Should’ve Danced More“ legt sich die Folkgitarre verspielt um die Gesangsmelodie. Die Gitarrensongs klingen nach Lagerfeuerromantik, doch ich muss sagen, dass mir die Pianoarrangements besser gefallen. Beim Titeltrack und dem Abschluss „I Don’t Know Love“ kommen ihre Emotionen am besten zur Geltung.
„Sweet Night“ schöpft Inspiration aus den bezaubernden, einzigartigen und kreativen Landschaften des schwedischen Sommers, die Elina umgeben, und verleiht ihrer Musik ein lebhaftes und eindringliches Gefühl des Ortes. „I Don’t Know Love“ hingegen geht auf die Komplexitäten menschlicher Beziehungen ein und malt ein lebendiges Bild der bitteren Herausforderungen, die mit der Suche nach Liebe einhergehen, sowie der Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit, die Menschen bei der Suche danach erleben können.
In Bezug auf ihr Album sagt Eline, es ginge darum „ein Kapitel abzuschließen. In den letzten Jahren habe ich viel über Akzeptanz und das Loslassen von Widerstand gelernt. In diesen neuen Songs gibt es einen Hauch von Hoffnung und Frieden, der meiner Meinung nach aus vielen positiven Veränderungen resultiert.“
In einem kleinen schwedischen Dorf, umarmt von ruhigen skandinavischen Wäldern aufgewachsen, schöpft sie ihre grenzenlose Energie aus dieser idyllischen Umgebung. Ihre künstlerische Reise wird von der reichen Palette der Popkulturikonen der 60er und 70er Jahre beeinflusst, darunter Größen wie Joni Mitchell und The Mamas & The Papas, zieht aber auch Inspiration aus den eindrucksvollen zeitgenössischen Klanglandschaften von Bands wie The Paper Kites. Diese vielfältigen Einflüsse verschmelzen zu ihrer einzigartigen musikalischen Ausdrucksweise und weben eine fesselnde Erzählung, die weltweit bei den Zuhörern Anklang findet.
Ihr Debütalbum trägt die besondere Magie in sich, die viele skandinavische Songwriterinnen verbreiten. Ein wundervolles Album zum Träumen und Schwelgen.