Es ist früher Abend, als man am Kölner Underground ankommt und sich in Richtung Konzertsaal begibt. Der Soundcheck läuft noch und die Mitglieder der Vorbands My Dear Addiction und Demolisher tümmeln sich vor der hauseigenen Frittenbude. Immer wieder schön, in solch kleine Locations zu gehen und quasi neben den Bands auf der Bühne zu stehen. Nun verstummen auch die Synthesizer von Dead By April und die vier Schweden begeben sich mit einem netten „Hello“ vorbei an den Fans in den Backstagebereich, der gleich neben dem Eingang ist und eine Art „Bandwohnung“ darstellt. Kurz nach 19 Uhr ist Einlass und man begibt sich an den Ort des Geschehens, den „Tanzraum 1“.
Demolisher eröffnen den Abend gegen 19:45 Uhr und werden ihrer Rolle als erster Support gerecht. Punktuelles Zusammenspiel der Instrumente, ein Sänger, der seine Stimmbänder nicht wirklich schont, und ein Publikum, das von der Band angetan ist. My Dear Addiction locken gegen 20.30 Uhr noch mehr Menschen in den Saal und zeigen eine beeindruckende Vorstellung. Der Sechser hat die Zuschauer vom ersten Akkord auf ihrer Seite. Shoutings im Wechsel mit schönen Gesangspassagen sowie harte Breakdowns und deftige Bassdrops runden diesen Auftritt ab. Nun wird es Zeit, nordischen Flair ins Underground zu bringen: Die vier Schweden von Dead By April betreten pünktlich um 21:30 Uhr die Bühne.
Gitarrist Pontus Hjelm erklärt zu Beginn des Konzerts, dass er aufgrund einer Erkrankung leider nicht singen kann. Ipad sei Dank muss man aber nicht auf den engelsgleichen Cleangesang verzichten, sondern bekommt ihn über dieses kleine Wunder der Technik einfach eingespielt. Angefangen wird mit Hold On und das gesamte Underground fängt sofort an auszuflippen. Keine spezielle Lightshow wie in größeren Hallen, sondern die geballte Power des schwedischen Quartetts macht hier das gewisse Etwas aus. Bei manchen Shouts von Sänger Christoffer Andersson fragt man sich wirklich, woher er die Stimme nimmt. Da würde selbst der unglaubliche Hulk vor Angst im Boden versinken. Bei Dreaming wird es richtig schön atmosphärisch, anders kann man die Stimmung während dieses Songs nicht beschreiben. Nach ein paar treibenden Liedern folgt nun das Brett Lost, bei dem das erste Mal ein richtiger Moshpit in der Mitte der Tanzfläche entfacht wird. Nach der Ansage vom Frontmann „This next song is called Lost, you guys in the middle know what to do!” ist dies allerdings auch keine große Überraschung. So lässt man sich doch gerne zu blauen Flecken einladen. Dead by April Fans wird auf ihren Konzerten einiges abverlangt; die Vier spielen in einer Geschwindigkeit und mit so kurzen Pausen, dass man glauben könnte, sie müssten schnell nach Hause, um den dort im Backofen befindlichen Kuchen auf das Fensterbrett zu stellen. Mit Losing You wird es nun wieder ein wenig emotionaler. Die Refrainpassagen werden lauthals mitgesungen und machen diesen Klassiker zu einem der besten Songs in diesem Set. Zwischendurch helfen in einigen Songs noch die Kollegen der zweiten Vorband My Dear Addicciton aus. Sowohl beim Gesang, als auch bei den Shoutings. Nennenswert sind hier besonders die Stücke Empathy, Stronger sowie A Beautiful Nightmare. Sänger Christoffer ist so begeistert, dass er dem Shouter von My Dear Addiction folgendes Angebot beim Verlassen der Bühne unterbreitet „You and me, behind the venue after the Show!“. Gelächter macht sich breit. Die Band verlässt die Bühne, um sich eine kurze Verschnaufpause zu gönnen. Das obligatorische „One More Song“ des verschwitzten Publikums darf hierbei natürlich nicht fehlen. Zwei Songs gibt es nun noch. Beendet wird dieses Spektakel mit der Gefühlsgranate A Promise.
Ein gelungener Schlusspunkt und eine von vorne bis hinten gelungene Show, bei der endlich mal nicht der sonst zu sehr im Vordergrund stehende Synthesizer den Mittelpunkt darstellt. Auch die klassische Bandbesetzung steht Dead By April äußerst gut, wie man heute feststellen durfte.
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