Jede Menge Hits aus Disney-Filmen zum Mitsingen, verpackt in eine märchenhafte Rahmenhandlung – darauf hatten sich die Zuschauer in der leider recht übersichtlich besetzten Europahalle am frühen Donnerstagabend eingestellt. Und diese Erwartungen wurden auch nicht enttäuscht, wenn auch die Handlung ziemlich klamaukig ausfiel und vom Publikum noch einiges mehr als bloßes Mitsingen gefordert wurde. Wer bereit war, sich auf diese besondere Event einzulassen, hatte im Laufe des Abend auf jeden Fall viel Spaß.
Getragen wurde der Abend hauptsächlich von zwei Schauspielern – Prinzessin Marit von Fallada, stimmgewaltig verkörpert von Melanie Engl, und Prinz Lars von Charming, herrlich arrogant dargestellt von Maximilian Vogel, der als gebürtiger Trierer sozusagen ein Heimspiel hatte. Das relativ einfache, aber wirkungsvolle Bühnenbild sorgte für das passende Ambiente eines königlichen Innenhofes, in dem Prinzessin Marit ihr Volk zum traditionellen jährlichen magischen Sing-Along empfing. Die Songtexte zu allen Liedern wurden gut sichtbar auf einer großen Tafel über der Bühne eingeblendet, und in den Torbögen des Bühnenbildes erschienen die Hintergründe der jeweiligen Filme. Nicht unerwähnt bleiben darf auch der Hofzeremonienmeister Erik, der als Stimme aus dem Off für Ordnung bzw. für Verwirrung sorgte.
Die Zuschauer werden von Anfang an komplett in die Show mit einbezogen – so startet Prinzessin Marit den Abend gleich mit einem bewegten Einsingen zum bekannten Zungenbrecher „Supercalifragilistischexpialigetisch“. Unerwartet taucht nun Prinz Lars auf der Suche nach einer königlichen Braut im Schloss auf. Marit lässt ihn allerdings abblitzen und bindet ihn kurzerhand in das magischen Sing-Along mit ein, dessen Durchführung allerdings noch weitere Akteure erfordert, die allesamt mehr oder weniger freiwillig aus dem Publikum rekrutiert werden. So wird „Lothar der Lustige“ zum Hofnarren gekürt und drei TänzerInnen nehmen am Tanzwettbewerb zu „Ich wär so gerne wie du“ teil, wobei der Gewinner dann den Berggeist im Song „Wo noch niemand war“ darstellen darf. Eine falsch verstandene Prophezeiung des Zauberers Merlin führt dazu, dass für Marit ein Heiratskandidat im bürgerlichen Volk gesucht wird – drei Bewerber müssen sich dafür im Gesangswettbewerb zu „Kann es wirklich Liebe sein“ messen. Und auch „Waltraud die Wahrsagerin“ hat eine wichtige Rolle bei der Ermittlung des größten Schurken von Fallada.
Alle Beteiligten erfüllen an diesem Abend in Trier ihre Aufgaben mit großem Einsatz und tragen so wesentlich zum Gelingen der Show bei, was ihnen auch so manchen begeisterten Applaus einbringt. Aber auch das restliche „Pöbelsvolk“ darf natürlich immer wieder mitsingen, tanzen oder für die „Kiss Cam“ posieren. Zum Abschluss gibt es natürlich ein klassisches Happy-End und als Zugabe nach all den Musical-Ohrwürmern zur Abwechslung einen Song von Taylor Swift. Insgesamt ein vergnüglicher, unterhaltsamer Abend für alle Disney-Fans, die sich mal nicht nur berieseln lassen wollten!