Spiele, bei denen man Kriminalfälle oder Räsel lösen muss, erfreuen sich momentan großer Beliebtheit. Mit der neuen Reihe „Crime Places“ greift der Oetinger Verlag diesen Trend auf und verbindet Elemente von Krimispielen mit Rätselaufgaben, wie man sie aus Escape-Spielen kennt und der düsteren Atmosphäre sogenannter „Lost Places“. Bisher sind zwei Spielvarianten erschienen: In „Das Sanatorium“ gilt es, das Verschwinden einer alten Schulfreundin in einer verlassenen Psychatrie aufzuklären, und in der „Bar der Dämonen“ hat gar ein Mehrfachmörder sein Unwesen getrieben.
Die Spiele sind erfreulich handlich und man kann ohne große Vorbereitung direkt loslegen. Man benötigt neben den 72 enthaltenen Karten lediglich eine etwas größere Spielfläche sowie Stift und Papier. Ein weiterer Vorteil ist, dass sich der Fall sowohl alleine als auch in einer beliebig großen Gruppe lösen lässt. Nachdem auf der ersten Karte kurz die Spielregeln erklärt werden, geht es auch schon los: Aus den nächsten Karten werden Orte gelegt, die es zu erkunden gilt, indem man die Informationen auf der Rückseite liest. Zu den Orten gibt es Fragen, die man beantworten muss, um im Spiel weiterzukommen.
Man taucht als Spieler schnell in die spannenden Hintergrundgeschichten und die geheimnisvolle Atmosphäre ein und die veranschlagten Spielzeit von ca. zwei Stunden geht erstaunlich schnell vorbei! Für das Ende des Spieles gibt es mehrere Varianten, je nachdem, wie erfolgreich am alle Rätsel gelöst hat und welche Entscheidungen man im Spiel getroffen hat. Im besten Fall hat man den Fall erfolgreich gelöst – oder man bleibt selbst mit ein paar Fragen zurück. Die zwei Varianten haben übrigens unterschiedliche Schwierigkeitsgrade. Als Rätselanfänger sollte man daher besser die etwas leichtere Version „Das Sanatorium“ wählen.
Da die Spielkarten selbst intakt bleiben und auch nicht beschriftet werden, kann jedes Spiel mehrfach gespielt werden. Allerdings sollte man es dafür an Freunde oder Verwandte weitergeben – oder zumindest solange warten, bis man selbst die richtigen Lösungen wieder vergessen hat! Insgesamt kann ich die „Crime Places“ für Rätsel- und Krimifreunde ab 16 Jahren nur empfehlen, wenn man über kleine Schönheitsfehler (wie etwa einen Verweis auf eine falsche Karte) hinwegsieht, die aber das Spielvergnügen nicht wirklich beeinträchtigen. Und wer dann Blut geleckt hat, darf sich auf geplante weitere Varianten freuen!












