Mit seiner Sendung „Sing meinen Song“ hat es Xavier Naidoo 2014 geschafft, vor allem für zwei Sänger einen großen Popularitätsschub auszulösen: Zum einen für Gregor Meyle, der danach in aller Munde war, aber noch mehr für Andreas Gabalier, der inzwischen die größten Stadien füllt. Das Image als Volksrock’n’Roller hat Gabalier zum Markenzeichen errhoben.
Musikalisch bietet er mit Rockmusik durchsetzte volkstümliche Weisen, wie wir das schon von den Zillertaler Schürzenjägern gekannt haben. Andreas Gabalier macht sein Ding aber noch eine Spur größer, hymnischer – und er verzichtet auf Anbiederungen. Dass er dabei nicht immer politisch korrekt ist, stößt manchen sauer auf. Ich würde ihn aber nicht in die populistische Ecke stecken, da er vieles mit einem Augenzwinkern tut. Vor allem mit Titeln wie „Hulapalu“ nimmt er sich genial gut auf die Schippe.
Andreas Gabalier hat viele Facetten. Er bietet ein breites Spektrum zwischen Humor und Nachdenklichkeit, lauten und leisen Tönen. Mal Macho, dann wieder Emo. „I sing a Liad für di“ funktioniert jederzeit als Ohrwurm und „Amoi seg‘ ma uns wieder“ kann vor allem mit dem autobiographischen Hintergrund zu Tränen rühren.
Das vorliegende Best-of-Album fasst die Karriere des Österreichers gekonnt in 20 Songs zusammen. „Verdammt lang her“ heißt der Opener – wenn auch zehn Jahre eine wirklich überschaubare Zeit sind. Sechs Alben sind in der Dekade entstanden, fast alle auf Nummer 1 in Österreich, die letzten beiden auch in Deutschland.
Neben der Standard CD wurde noch ein Package veröffentlicht, das auf einer DVD alle bisherigen Musikvideos beinhaltet. Als Schmankerl obendrein bereitet Electrola noch die ultimative Fanbox auf, Gabalier a la carte: alle bisher veröffentlichten Tonträger mit einem exklusiven Fotobuch.
Diese am 13.09.2019 erschienene Best-of ist nicht nur eine Rückschau. Sie schlägt den Bogen von „Da komm ich her“ bis heute, wohin es ein Andreas Gabalier geschafft hat.