Bekannt wurde Aurora Aksnes durch ihr Lied „Running With The Wolves“. Der Erfolg ihre Debütalbums „All My Demons Greeting Me As Friends“ im Jahr 2016 war überwältigend. Ihre Musik traf einen Nerv bei Außenseitern, Lichtwesen und selbst im Mainstream, was ihr endlose Touren und TV-Auftritte bescherte.
„Infections Of A Different Kind – Step 1“ erschien dann überraschend im Herbst 2018, „A Different Kind Of Human – Step 2“ komplettiert die Saga. Während Teil 1 gleichzeitig Verhängnis und Verderben, Erhabenheit und Begierde miteinander verwob, lassen die neuen Songs keinen Zweifel mehr daran, dass Aurora entweder erleuchtet oder schlichtweg außerirdisch ist.
Auroras Stimme erinnert mich ungemein an die ihrer Landsfrau Maria Mena. Auch im Stil der Produktion erkenne ich Anleihen an deren Album „Growing Pains“. Hinzu kommen die Koloraturen und die schnellen vokalen Läufe. Allein die elektronischen Elemente drängen sich bisweilen sehr in den Vordergrund. Das ist schade, wird aber in den ruhigen Stücken wie „Dance On The Moon“ schnell wieder wett gemacht.
„Daydreamer“ ist wundervoll rhythmisch verziert und baut sich zur großartigen Hymne auf. „Hunger“ erklingt in einer gewöhnungsbedürftigen Gesangslinie wie bei den großen Werken von Björk. Und Songs wie „Soulless Creatures“, der Titelsong „A Different Kind Of Human“ und der Abschluss „Mothership“ sind so sphärisch verspielt und ganz auf Auroras Stimme zugeschnitten, dass man ihr das außerirdische Konzept ohne Zweifel abnimmt.
Aurora legt hier ein absolut ungewöhnliches Album vor. Sie verlässt die ausgetretenen Pop-Pfade und macht ihr Album zu einem filigranen Erlebnis voller spannender Ideen. Alles klingt wundervoll mystisch und skandinavisch. So beschert sie uns eine betörende Reise in ihre ganz eigene Welt.