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Ayreon "The Source"

Unsere Wertung: 8 von 9 Punkten.

Ayreon – der Meister der Rockoper auf einer Reise in die Zukunft

Arjen Lucassen veröffentlichte mit „The Source“ ein neues Kapitel der Ayreon Saga. Diese begann 1995 mit „The Final Experiment“. Die Geschicht spielt im Jahr 2084 und die Erde steht kurz vor der Zerstörung durch den Menschen. In den Folgealben griff Arjen diese Handlung thematisch immer wieder auf, schrieb über Marskolonisten und die schweren Prüfungen der Menschheit im „Electric Castle“. Fast alle Alben bisher bilden einen langen Erzählstrang, auch „The Human Equation“, das in der Gegenwart spielt, und „01011001“, das vom geheimnisvollen Planeten Y berichtet.

Seit mehr als 20 Jahren veröffentlicht der Multiinstrumentalist aus den Niederlanden damit höchst aufwändig produzierte Konzeptalben mit verzwickten Storylines, auf denen er (für gewöhnlich von namhaften Gastmusikern begleitet) gewaltige Kathedralen aus Klang errichtet. Das gelingt ihm auch mit „The Source“ und es ist eine wahre Freude, den instrumentalen Prog-Eskapaden zuzuhören. So funktioniert Progressive Rock in Reinkultur und mit allen Finessen, die das Genre zu bieten hat – seien es ausufernde Instrumentalpassagen bis hin zu mehrstimmigem Satzgesang in den Vocals. Es ist ein Fest!

Thematisch knüpft Ayreon mit dieser Platte an sein 2008 erschienenes SciFi-Epos „01011001“ an, „The Source“ ist eine Art Prequel dazu. Und wie man es von Lucassen gewohnt ist, bat er auch diesmal wieder allerlei Größen ihrer Zunft zum Stelldichein in sein Electric Castle Studio. Mit von der Partie waren nicht weniger als zehn Sängerinnen und Sänger: James LaBrie (Dream Theater), Tommy Giles Rogers (Between the Buried and Me), Simone Simons (Epica), Mike Mills (Toehider), Floor Jansen (Nightwish), Hansi Kürsch (Blind Guardian), Michael Eriksen (Circus Maximus), Tobias Sammet (Edguy, Avantasia), Nils K. Rue (Pagan’s Mind), Zaher Zorgati (Myrath), Tommy Karevik (Kamelot) und Russell Allen (Symphony X). Das ist das Who-is-who der Progmetalszene.

An der Gitarre sind neben Lucassen selbst Paul Gilbert (Mr. Big), Guthrie Govan (The Aristocrats, Steven Wilson) und sein Landsmann Marcel Coenen (Sun Caged) zu hören. Die Keyboards bedienten Mark Kelly von Marillion und Arjen Lucassen, der für „The Source“ diverse analoge Synthesizer wieder in Schwung gebracht hat. Und am Schlagzeug saß, wie immer und als einziges konstantes Ayreon-Mitglied, Ed Warby.

Musikalisch präsentiert sich „The Source“ ein gutes Stück härter als der Ayreon-Vorgänger „The Theory of Everything“ aus dem Jahr 2013. „Wenn ‚Theory …‘ mein Prog-Album war, dann ist ‚The Source‘ mein Rockalbum“, so Lucassen. „Ich habe es stärker auf Gitarren ausgerichtet, das macht es heavy. Ich finde es leichter zugänglich, denn die Songs folgen überwiegend konventionellen Strukturen. Und die Melodien – die sind catchy!“.

Jedenfalls bleibt Ayreon mit „The Source“ eine Klasse für sich und bietet den Fans die Qualität, die sie seit Jahrzehnten aus seiner Feder gewohnt sind. Der Ideenreichtum des Holländers scheint unerschöpflich. In anderer Hinsicht aber macht Arjen Lucassen dieses Jahr eine große Ausnahme: Während es ihn normalerweise kaum einmal live zu erleben gibt, sind für September drei exklusive Konzerte unter dem Namen „Ayreon Universe“ im holländischen Tilburg angekündigt. Lucassen-Anhänger brachte dies so in Wallung, dass die insgesamt 9000 Tickets binnen eines Tages restlos ausverkauft waren. Wenn das mal kein Fan-Statement ist!

Ayreon - The Source
430 Bewertungen
Ayreon – The Source
  • Audio-CD – Hörbuch
  • Zielgruppen-Bewertung: Freigegeben ab 12 Jahren
  • 28.07.2024 (Veröffentlichungsdatum) – Mascot Label Group (Rough Trade) (Herausgeber)

Letzte Aktualisierung am 27.07.2024 um 05:54 Uhr / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API / Bezahlte ANZEIGE