Das Musikprojekt BOXI BARRÉ, um den Songschreiber und Sänger Heiko Heat, wurde 2013 aus der Taufe gehoben und sollte seitdem, mit vielen verschiedenen und häufig wechselnden Musikern, als Straßen-Band im Friedrichshainer Südkiez für nachbarschaftliche Unterhaltung sorgen. Marcus Werner (Gitarre), Bernd Kuchenbäcker (Bass) und Heiko Heat (Gesang) fingen im Jahr 2018 noch mal ganz frisch an – als Trio im Namen der Liebe. Humor ist ihr ständiger Begleiter und so musizieren die drei Lokalpatrioten und geborene Berliner, bis im Jahre 2020 der Schlagzeuger Alexander Schlott das Quartett BOXI BARRÉ komplett macht.
Das Quartett liefert poetisch-ironische Zeilen zu knackigem Südkiez Swing für eine bessere Welt, also Kinderlieder für Erwachsene – zum Anfassen, Tanzen und Mitsingen. Hört sich cool an, ist aber nicht immer einfach zu konsumieren. „Goldener Hahn“ führt den Swing der 1920er Jahre in die Gegenwart. Es geht mit sonorer Stimme gesellschaftskritisch weiter zu „Das Ende vom Lied“. Der „Fernsehkoch“ wird ebenso besungen wie die titelgebende „Ilona“.
„Wenn der Bass einsetzt“ liefert schnellen tanzbaren Sing und eine geniale Titelzeile: „Glück ist, wenn der Bass einsetzt“. Tiefe Männerstimmen dürfte der Text glücklich machen. Dass Bässe gar nicht so gern das Tanzbein schwingen, sei hier mal übersehen. „Ein Wunder“ funktioniert als märchenhafte Chanson-Erzählung, die eine schöne aber unwahre Utopie aufzeigt. „Tanzdrang“ erinnert an die großen Choreografien von „Babylon Berlin“ und „Die Liebe“ ist ein schön lakonisches Liebeslied mit ironischem Charme.
In 35 Minuten Albumlänge wird eine nostalgische, oft unwirkliche Welt besungen. Grußes Plus sind die akustische Besetzung und der allgegenwärtige Kontrabass. Für Konstantin Weckers Label Sturm & Klang etwas ungewöhnlich, aber solide umgesetzt.